DWS will neuen Debt Fund auflegen
Von Philipp Habdank, Frankfurt
Der Vermögensverwalter DWS befindet sich aktuell im Fundraising für einen neuen Kreditfonds, wie die Börsen-Zeitung aus Finanzkreisen erfahren hat. Die DWS wollte dies auf Nachfrage nicht kommentieren. Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Assetmanager den Leveraged-Finance-Banker Rene Hartert von der Natixis Corporate und Investmentbank geholt, wo er als Head of Financial Sponsor Coverage für das Geschäft im deutschsprachigen und skandinavischen Raum verantwortlich war. Zuvor arbeitete er knapp zwölf Jahre für die Commerzbank.
Bei der DWS leitet Hartert das Direct-Lending-Geschäft im deutschsprachigen Raum und berichtet direkt an Marcus Herbig, der das komplette Direktkreditgeschäft der DWS verantwortet. Zusammen mit Hartert wechselte Niels Kleijn zur DWS. Er kam von der niederländischen ING und führt seitdem das Direct-Lending-Geschäft in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. 2019 hatte der Vermögensverwalter seinen ersten Kreditfonds mit einem Zielvolumen von 500 Mill. Euro aufgelegt, dessen tatsächliches Volumen letztendlich sogar 700 Mill. Euro überstieg. Wie die DWS im Oktober 2022 mitteilte, war der Fonds zu diesem Zeitpunkt bereits zu über 80% investiert. Das neue Vehikel soll dem Vernehmen nach noch deutlich größer werden. Auch das wollte die DWS nicht kommentieren. Sie verwies lediglich auf die Ankündigung aus dem Oktober, im Direct-Lending-Geschäft weiter wachsen und die Produktpalette erweitern zu wollen.
DWS nicht allein
Die DWS ist mit ihrem Direct-Lending-Vorstoß aber nicht der einzige institutionelle Investor, der sich zuletzt stärker aus dem Fonds- ins Direktgeschäft vorgewagt hat. Auch der Assetmanager Pictet baut gerade ein Private-Debt-Team auf, das von Andreas Klein in London geleitet wird. Er kam vom Finanzinvestor ICG. Für den deutschen Markt holte Pictet im November Jan Reichenbach. Er arbeitete zuvor für den Debt Fund Muzinich.
Ebenfalls ins Direct-Lending-Geschäft eingestiegen ist der britische Vermögensverwalter M&G, der im vergangenen Jahr Robert Scheer von der ING abwarb, wo er als Director im Akquisitionsfinanzierungsteam tätig war. Zusammen mit dem von der Bank of Ireland gekommenen Hao Wang soll er von Frankfurt aus das Direct-Lending-Geschäft von M&G auf- und ausbauen.
