M&A-Ziele bereits definiert

DZ Bank baut den Zahlungsverkehr strategisch aus

DZ Bank hat erfolgreich alle Payment-Aktivitäten auf eine einheitliche Plattform migriert, um sich als führender Payment Provider zu positionieren. Strategische Expansion ist durch M&A geplant.

DZ Bank baut den Zahlungsverkehr strategisch aus

Zukäufe im Zahlungsverkehr im Visier

DZ-Bank-Vorstand will mit hauseigener Plattform nicht nur Genossen bedienen

bg Frankfurt
Im Gespräch Seite 6

Die DZ Bank hat das Großprojekt einer Migration von allen Payment-Aktivitäten auf eine einheitliche Plattform beendet und blickt schon nach vorne: „Das ist für uns ein Schritt mit strategischer Bedeutung, denn die DZ Bank will ein Payment Provider werden nicht nur für die rund 700 genossenschaftlichen Institute, sondern auch für viele weitere Banken außerhalb des Sektors“, sagt Vorstand Thomas Ullrich, der den Zahlungsverkehr verantwortet, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Zur Abrundung der Plattform-Fähigkeiten soll das Portfolio auch über M&A erweitert werden. Man habe schon die eine oder andere Transaktion in der Pipeline und plane, sowohl bei Technologie zuzukaufen als auch weitere europäische Märkte in Angriff zu nehmen, so Ullrich.

Payment wachsende Ertragsquelle

Das könne auch in der Peripherie sein, da gäbe es häufig bessere Margen, skizziert Ullrich den M&A-Fahrplan. In der genossenschaftlichen Finanzgruppe liefert der Zahlungsverkehr als strategischer Kern bereits einen erheblichen Beitrag: Payment steht für 3 Mrd. Euro der Provisionserträge, die wiederum 40% der Erträge bei den Genossenschaftsbanken ausmachen. Vor gut zehn Jahren waren es Ullrich zufolge noch 1,8 Mrd. Euro.

Arbeiten im Oktober beendet

Im Oktober seien die Arbeiten an der Plattform vollständig abgeschlossen, sagt Ullrich. „Dann haben wir einen echten Wettbewerbsvorteil, lassen sich große Kunden in einem immer komplexeren Zahlungsverkehr doch sehr viel besser über eine integrierte Plattform onboarden.“ Bei der Infrastruktur war die DZ Bank bislang zum Teil über Equens Worldline gegangen.

Für Wero, den Zahlungsdienst der European Payment Initiative (EPI), kündigt Ullrich eine Kampagne im Herbst an, wenn mit WeroP2Pro der Dienst für Kleingewerbetreibende startet. Im Sommer 2025 soll dann der große E-/M-Commerce-Markt-
start stattfinden. Die Endstufe wäre eine Lösung am Point of Sale. Es gäbe auch bereits Überlegungen, wie sich Girocard als nationales Zahlungssystem dann bei EPI integrieren lasse, sagt Ullrich.

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