Halbjahreszahlen

DZ Bank verdient ein Zehntel weniger

Die DZ Bank hält ihre Jahresprognose bei 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro stabil. Auch wenn sie im ersten Halbjahr mit 1,7 Mrd. Euro bereits in Reichweite der Spanne ist, werde daran festgehalten, weil die zweite Jahreshälfte volatiler zu verlaufen drohe. Das sagte CEO Cornelius Riese bei der Vorstellung der Zahlen für die erste Jahreshälfte, die gut ein Zehntel niedriger als im Vorjahr ausfielen.

DZ Bank verdient ein Zehntel weniger

DZ Bank verdient ein Zehntel weniger

Bewertungseffekte und Risikovorsorge drücken Vorsteuergewinn im Halbjahr auf 1,71 Mrd. Euro – Prognose stabil

fir Frankfurt

Die DZ Bank hat im ersten Halbjahr mit 1,71 Mrd. Euro 11% weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Zwar legten Zins- und Provisionserträge deutlich zu, doch konterkarierten dies negative Bewertungseffekte im Handelsergebnis, höhere Schadensaufwendungen, die auf das Versicherungsgeschäft der R+V drückten, sowie erheblich gesteigerte Risikovorsorge.

Zurückhaltend für das zweite Halbjahr

„Wir haben ein sehr, sehr gutes Halbjahr", resümierte Vorstandsvorsitzender Cornelius Riese. Dennoch sei der Ausblick für das Gesamtjahr bei 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro stabil gehalten worden, weil das zweite Halbjahr etwa angesichts der geopolitischen Lage und der Anfang November anstehenden US-Wahl das Potenzial berge, etwas instabiler zu werden.

Die Risikovorsorge vervierfachte sich von 52 Mill. auf 206 Mill. Euro, liege jedoch im Rahmen. Riese zeigte sich damit zufrieden. „Unser Erwartungswert für ein normales Jahr liegt bei ungefähr 600 Mill. Euro Risikovorsorge", sagte er. Die Zuführungen gehen zurück auf drei Konzerngesellschaften.

Vorsorge-Auflösung passé

In der Kernbank DZ Bank fiel im klassischen Firmenkundengeschäft eine Risikovorsorge von 53 Mill. Euro an, was Riese im Verhältnis zum Kreditbestand als einen sehr überschaubaren Wert bezeichnete. So liege der Planwert für die Verbund- und Geschäftsbank bei etwa 250 Mill. Euro. Im ersten Halbjahr 2023 waren hier noch 36 Mill. Euro Risikovorsorge aufgelöst worden. Damit sei künftig Schluss. „Die Zeit von Auflösungen von Risikovorsorge ist definitiv vorbei“, sagte Riese. Zum Engagement beim strauchelnden Agrarhandelskonzern Baywa und ob diesbezüglich Risikovorsorge betrieben wurde bzw. in welcher Höhe, äußerte er sich nicht.

Die DZ Bank hat sich im Zuge des Rettungspakets für die Baywa unter anderem an einem Überbrückungskredit über 272 Mill. Euro beteiligt. Auch ist sie zusammen mit LBBW und HVB eine der größten Gläubigerbanken der Baywa, die ihr in der Vergangenheit einen Konsortialkredit über 2 Mrd. Euro vergeben hatten.

Risikovorsorge drückt auf Teambank

Bei der Teambank, die Konsumentenkredite vergibt, stieg die Risikovorsorge von 51 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2023 auf nun 86 Mill. Euro, was das Vorsteuerergebnis auf 19 Mill. Euro drückte, ein Drittel des Vorjahreswerts. „Die Menschen werden ärmer, die verfügbaren Einkommen gehen zurück“, sagte Riese. Das wirke sich in Form höherer Risikovorsorge aus. Besorgniserregend für die Teambank sei dies gleichwohl nicht. Für 2026 erwarte er wieder ein dreistelliges Ergebnis.

Beim gewerblichen Immobilienfinanzierer DZ Hyp verdoppelte sich die Risikovorsorge in der ersten Jahreshälfte von 20 Mill. auf 39 Mill. Euro, was laut Riese unter dem üblichen Wert liegt.

Die DZ Bank hält ihre Jahresprognose bei 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro stabil. Auch wenn sie im ersten Halbjahr mit 1,7 Mrd. Euro bereits in Reichweite der Spanne ist, werde daran festgehalten, weil die zweite Jahreshälfte volatiler zu verlaufen drohe, sagte CEO Cornelius Riese. Im Halbjahr verdiente die DZ Bank 11% weniger als im Vorjahr.

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