DZ Bank versprüht nach Fusion Optimismus
sto Frankfurt – Die DZ Bank blickt nach ihrer vor einem Monat vollzogenen Fusion mit der WGZ Bank zur drittgrößten deutschen Bank optimistischer nach vorn. Nach einem “guten ersten Halbjahr”, das mit einem Gewinn von 1,2 Mrd. Euro auf Vorjahreshöhe lag, rechnet der neue und alte Vorstandschef Wolfgang Kirsch mit einem Ergebnis von “gut oberhalb von 2 Mrd. Euro”. Die Zahl der Vorstände, die nach dem Zusammengehen auf zwölf gestiegen ist, soll perspektivisch bei acht liegen. Fünf Wochen nach der Fusion habe die neue Bank operative Stabilität erreicht, ergänzte Kirsch.Im Vorjahr hatte die DZ Bank allein 2,45 Mrd. Euro vor Steuern verdient nach einem Rekord von 2,87 Mrd. Euro im Jahr 2014. Für die nächsten Jahre hat Kirsch Ergebnisse von 1,8 bis 2,1 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Die DZ Bank mit einer Bilanzsumme von 500 Mrd. Euro und fast 32 000 Mitarbeitern ist nunmehr die einzige Zentralbank für mehr als 1 000 Volks- und Raiffeisenbanken. Zu Beginn des vorherigen Jahrhunderts seien es noch 52 gewesen, erinnerte Kirsch. Die Anzahl der Ortsbanken wiederum dürfte in diesem Jahr nach geschätzten 50 Fusionen auf unter die Schwelle von 1 000 fallen. Die Zahl der Zweigstellen von aktuell 12 000 werde auch weiter sinken, so der Vorstandsvorsitzende der DZ Bank.Eine Einführung von Negativzinsen auf breiter Front für Privatkunden erteilte Kirsch erneut eine Absage. “Wir alle scheuen die flächendeckende Einführung von Strafzinsen im Geschäft mit Privatkunden aus Angst vor einem Bank Run.” Bislang gibt es in der genossenschaftlichen Finanzgruppe mit der Skatbank und der Raiffeisenbank Gmund zwei Institute, die bei reichen Kunden mit hohen Guthaben sogenannte Verwahrgebühren erheben. Das sei in der Sache nicht so falsch, betonte Kirsch. Wettbewerber außerhalb der genossenschaftlichen Gruppe erhöhten dafür die Kontogebühren. Kaufmännisch gebotenDas sei letztlich kaufmännisch geboten angesichts der von EZB-Chef Mario Draghi gesetzten Negativzinsen, hob Kirsch hervor. Die Schuld an den Problemen der Branche trägt seiner Ansicht nach der EZB-Chef. “Ich rate Herrn Draghi innezuhalten und nicht noch weitere, verschärfende Maßnahmen einzuführen, er sitzt schon im Loch und sollte nicht noch weitergraben.” “Blaupause ist verlockend”Mit Blick auf die offenbar fruchtlos beendeten Sondierungsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank über einen Zusammenschluss erklärte Kirsch: “Diese Blaupause ist verlockend von oben.” Doch zunächst müssten beide Häuser ihre Probleme bewältigen. “Fusionen muss man sich leisten können”, sagte er nicht ganz ohne Süffisanz. Der Chef der DZ Bank war früher selbst lange für die Deutsche Bank tätig. “Ich wünsche der Deutschen Bank Erfolg bei ihrem Sanierungskurs. Denn eine schwache Deutsche Bank ist schlecht für alle Banken in Deutschland und das Image der Branche hierzulande”, so Kirsch.