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DZ Privatbank: Schirmbeck folgt Schwab

Von Bernd Wittkowski, Frankfurt Börsen-Zeitung, 17.10.2018 Zufälle gibt's! Um 11 Uhr erblickte am Dienstag ein Bloomberg-Interview das Licht der Öffentlichkeit, in dem Stefan Schwab die Entwicklung der von ihm geführten DZ Privatbank recht...

DZ Privatbank: Schirmbeck folgt Schwab

Von Bernd Wittkowski, Frankfurt Zufälle gibt’s! Um 11 Uhr erblickte am Dienstag ein Bloomberg-Interview das Licht der Öffentlichkeit, in dem Stefan Schwab die Entwicklung der von ihm geführten DZ Privatbank recht freundlich darstellte. Nun ja, das gehört zu seinem Job. Als Beobachter darf man die Performance, zumal gemessen an den eigenen Ansprüchen des Instituts und seines Vorstandsvorsitzenden, etwas differenzierter beurteilen. Um 16:07 Uhr flatterte dann eine Mitteilung über Veränderungen im Vorstand der Luxemburger DZ-Bank-Tochter auf den Tisch: Der 58-jährige Schwab scheidet zum Jahresende “in bestem und freundschaftlichem Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat” aus. Nachfolger werde, sofern die EZB zustimmt, Peter Schirmbeck (54).Schwab mag beim Auf- und Ausbau der Private-Banking-Einheit seit 2010 Großes geleistet haben. Aber die Würdigung des Aufsichtsratsvorsitzenden Uwe Fröhlich ist schon auffallend dick aufgetragen, wenn es da etwa heißt, “aufgrund seiner herausragenden bankwirtschaftlichen Kompetenzen und weitreichenden Erfahrungen in der Steuerung von komplexen Unternehmungen” habe Schwab “jederzeit exzellente Ergebnisse für die Bank” generiert. Tatsächlich hat sich das Geschäftsmodell mit Mehrfachstrukturen in Luxemburg, der Schweiz und Singapur letztlich nicht bewährt. Mit tiefroten Zahlen, Personalabbau und einer Buße von 7,5 Mill. Dollar im Steuerstreit mit den USA sorgte die Schweizer Tochter für Schlagzeilen. Das alles hat Schwab, der 1994 mit dem Einstieg bei der damaligen SGZ-Bank Kreditgenosse wurde, zweifellos gut gemanagt. Aber es hat, neben dem Aufbau eines Niederlassungsnetzes und dem Dienst am Kunden – Schwab versteht sich ein Stück weit als “erster Akquisiteur” des Hauses -, auch viel Kraft gekostet. Ein Kunde der DZ Privatbank hat sich übrigens einst selbst geoutet: Dietmar Hopp, Mitbegründer von SAP und Mäzen von 1899 Hoffenheim. Schwab kennt ihn aus dem Kraichgau, wo er lange die Volksbank Wiesloch leitete.Der am Finanzplatz Frankfurt ebenso wie in der Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken bestens bekannte und vernetzte Nachfolger Schirmbeck verantwortet seit 2007 als Bereichsleiter Kapitalmärkte Privatkunden das ganze Privatkundengeschäft der DZ Bank. Im Haus ist er seit 1999. Davor arbeitete er 13 Jahre bei der Bank1 Saar. Er hat bei der DZ Bank nicht zuletzt das Zertifikategeschäft deutlich vorangebracht.—– Wertberichtigt Seite 6