DZ Privatbank stellt sich neu auf
ski Luxemburg – Die DZ Privatbank mit Hauptsitz in Luxemburg verändert ihre Konzernstruktur und das Geschäftsmodell, richtet die Auslandsstandorte neu aus und streicht dabei auch Stellen. Den Hintergrund bilden eine nicht den Erwartungen entsprechende Ertragslage und die sinkende Kundenfrequenz in Luxemburg und der Schweiz. Diesen Rückgang führt Vorstandschef Stefan Schwab vor allem auf den Aufbau eines Netzes von nunmehr neun Standorten in Deutschland zurück. Das vor allem von der DZ Bank (70 %) und der WGZ Bank (19 %) getragene Institut ist auf die Geschäftsfelder Private Banking, Fondsdienstleistungen – hier sieht es sich mit betreuten Assets von jetzt 98 (2014: 86) Mrd. Euro als größter deutscher Anbieter im Großherzogtum -, Währungs- und Lombardkredite fokussiert.”Wir haben unsere Auslandsstandorte im Private Banking redimensioniert, wesentliche Teile der Administration und der Produktionsbereiche in Luxemburg konzentriert, vertriebsnahe Leistungen in Deutschland angesiedelt sowie gemietete Flächen optimiert und reduziert”, sagt Schwab im Interview der Börsen-Zeitung. An den Auslandsstandorten habe man im Private Banking 40 bis 50 Stellen abgebaut. Insgesamt liegt die Mitarbeiterzahl in der Gruppe leicht über 1 000.Es habe angesichts des enormen Margendrucks Handlungsbedarf gegeben. “Und wir haben gehandelt – mit Erfolg”, so Schwab. Das komme bereits in den Halbjahreszahlen zum Ausdruck. “Wir liegen mit den Erträgen nicht nur oberhalb der Vorjahreswerte, sondern auch über unserem Budget, und zwar um gut 15 %.” Für das Gesamtjahr werde ein Ergebnis vor Steuern von etwa 60 Mill. Euro angestrebt, nach rund 55 Mill. Euro im Vorjahr. Das im Private Banking gemanagte Volumen sei in den ersten sechs Monaten um 1,6 Mrd. Euro auf knapp 16 Mrd. Euro gestiegen. Auch unter Ertragsgesichtspunkten sollte sich die Bank in naher Zukunft auf 20 Mrd. Euro zubewegen, sagt Schwab. “Das dauert leider ein bisschen länger, als es der Business Case ursprünglich vorsah.”—– Interview Seite 4