Fondsplattformen

Ebase-Eignerin FNZ erwirbt Fondsdepot Bank

Die Londoner FNZ verleibt sich nach Ebase auch noch die Fondsdepot Bank ein. Damit zeichnet sich im Geschäft der Fondsplattformen eine weitere Konsolidierung ab.

Ebase-Eignerin FNZ erwirbt Fondsdepot Bank

jsc Frankfurt

Die Fondsdepot Bank geht an die britische Finanzgruppe FNZ über. Einen entsprechenden Kaufvertrag haben die Unternehmen vor einigen Tagen unterzeichnet, wie die Fondsdepot Bank mitteilte. Bisher gehörte der Fondsdepot-Dienstleister im Bayerischen Hof zum IT-Konzern DXC Technology. Die Transaktion soll unter dem üblichen Vorbehalt einer behördlichen Genehmigung Mitte 2022 abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis haben die Unternehmen den Angaben nach Stillschweigen vereinbart. Die 500 Beschäftige zählende Fondsdepot Bank kooperiert nach eigenen Angaben mit 330 Fondsanbietern und 200 Vertriebspartnern.

Zwei unter einem Dach

Die global operierende Vermögensverwaltungsplattform FNZ hatte bereits Mitte 2019 die Depotdienstleistungsbank Ebase von der Comdirect übernommen. Damit hält der Konzern gleich zwei Adressen in Deutschland, die einen hohen Fondsbestand von jeweils rund 60 Mrd. Euro betreuen. Zu einer möglichen Kooperation oder Zusammenführung äußert sich das Unternehmen nicht konkret. „In Partnerschaft mit FNZ werden wir den Wachstumskurs, auf dem sich die Fondsdepot Bank in den letzten Jahren befunden hat, beschleunigen“, erklärt Bankchef Sebastian Henrichs.

Sowohl die Fondsdepot Bank als auch Ebase hatten zuletzt Geschäft hinzugewonnen: Von der Augsburger Aktienbank hatte Ebase Wertpapierdepots mit einem Volumen von rund 20 Mrd. Euro übernommen und im Oktober den Vollzug der Übernahme vermeldet. Die Fondsdepot Bank wiederum wurde ebenfalls im Oktober mit der Axa Bank verschmolzen, die zu diesem Zeitpunkt bereits zu DXC Technology gehörte und seit Jahresbeginn mit der Fondsdepot Bank kooperiert hatte. Für Allianz Global Investors hat die Gesellschaft den Angaben nach ein Beraterportal entwickelt, auf das Allianz-Vermittler zur Verwaltung der vertriebenen Fondsprodukte zugreifen können. Für das auf Private-Equity-Fonds spezialisierte Fintech Moonfare steht die Fondsdepot Bank als Haftungsdach bereit.

Auch sonst ist der Markt in Bewegung: Mitte 2019 hatte das Bankhaus Metzler den Verkauf von Retail­depots mit einem Bestand von knapp 2 Mrd. Euro an die FIL Fondsbank (FFB) vermeldet. Die FFB gehört zur Fondsadresse Fidelity International.