EEX expandiert nach Skandinavien

Leipziger Strombörse eröffnet Büro am Sitz des Konkurrenten - Börsenhandel auch in Schweiz und Spanien

EEX expandiert nach Skandinavien

ge Berlin – Die European Energy Exchange (EEX) verstärkt ihr Engagement im nordischen Strommarkt. Dabei drängt die Leipziger Strombörse nicht nur mit neuen Produkten auf die Märkte in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. In Kürze soll auch ein Büro in Oslo eröffnet werden – am Sitz der bisher die Region dominierenden Strombörse Nordpool, die Ende der “Nullerjahre” die größte Energie-Terminbörse in Europa war. Zu dieser Zeit blockierte der drittgrößte Anteilseigner des Leipziger Konkurrenten auch die Eurex bei ihrem Versuch, den damals 23-prozentigen Anteil an der EEX auf gut 44 % aufzustocken. Das Verhältnis änderte sich erst nach der Übernahme von Nordpool durch den Börsenbetreiber Nasdaq OMX Ende 2010. Danach zog sich die in Nasdaq OMX Commodities umfirmierte Energiebörse aus Leipzig zurück, wo seitdem die Deutsche-Börse-Tochter Eurex die Mehrheit hält.Der EEX zufolge wollen die Sachsen am 16. Februar den Börsenhandel für nordische Strom-Futures und einen Tag später Location Spreads zu weiteren Marktgebieten einführen. “Die neuen Produkte ermöglichen den Marktteilnehmern dann auch den Preisunterschied zwischen Phelix-Futures (für Deutschland und Österreich) und den nordischen Strom-Futures zu handeln und von Cross-Margining-Effekten zwischen diesen Märkten zu profitieren”, erklärte Steffen Köhler, Chief Operating Officer der EEX. Zudem profitierten die Händler von der EEX-Tochter European Commodity Clearing (ECC), die heute schon die Anforderungen der Emir-Regulierung erfülle. Im Gegensatz dazu sei die Besicherung von Börsentermingeschäften mit Bankgarantien, wie sie im nordischen Strommarkt derzeit Praxis ist, nach den neuen Regelungen ab 2016 nicht mehr zulässig. Ein Land, mehrere PreiseZeitgleich mit den nordischen Strom-Futures wird die EEX im Februar auch den Börsenhandel für die Schweiz und Spanien starten. Während das Alpenland mit vielen Elektrizitätsleitungen mit seinen Nachbarn verbunden ist, ist Spanien zwar keine Strominsel mehr, verfügt aber über und durch die Pyrenäen über nur sehr begrenzte Leitungskapazitäten für den gegenseitigen Stromhandel. Diese reichen jedoch aus, um französischen Marktteilnehmern den Handel mit Spanish Power Futures zu ermöglichen sowie umgekehrt spanischen Händlern das Geschäft mit französischen Strom-Futures.Der nordische Markt unterscheidet sich von anderen europäischen Regionen dadurch, dass es selbst innerhalb der Landesgrenzen unterschiedliche Handelsgebiete – und damit Strompreise – gibt.—– Wertberichtigt Seite 6