Eine Karte für alles

Fidor Bank begibt Produkt mit Kreditkarten-, Girokonto- und Kontaktlosfunktion

Eine Karte für alles

kb Frankfurt – “Eine Karte wie diese hat es in Deutschland noch nicht gegeben”, betont Matthias Kröner, Chef der internetbasierten Münchener Direktbank Fidor Bank. Seine Bank emittiert für ihre Kunden eine Karte auf Basis einer Mastercard, die drei Bezahlformen in sich vereint. Das “SmartCard” genannte Produkt kann sowohl als Kreditkarte als auch als Debitkarte (Maestro) sowie als Karte mit kontaktloser Bezahlfunktion eingesetzt werden. Bisher sind dafür zwei Karten erforderlich – eine Kredit- und eine Debitkarte, wobei die Kontaktlosfunktion bei neu emittierten Karten inzwischen oft zusätzlich angebracht wird.In Europa sei dieses Kartenkombiprodukt noch die “große Ausnahme”, erklärt Pawel Rychlinski, Divisionpresident Germany & Switzerland bei Mastercard. Vergleichbare Angebote gebe es aktuell nur in Belgien, Italien, Frankreich und Schweden.Mit der Kombination der drei Funktionen sei die weltweit größtmögliche Akzeptanz sowohl im Einzelhandel als auch im Internet sichergestellt, erklärt die Fidor Bank weiter. Zudem könne die Mastercard an weltweit 1,6 Millionen Geldautomaten genutzt werden.Komme die Karte zum Einsatz, sei der erste Schritt des Bezahlvorgangs die sogenannte Autorisierung, also eine automatische Anfrage bei der Bank, ob der zu bezahlende Betrag über die vorgelegte Karte erfolgen kann. Werde Mastercard (Kreditkartenfunktion) als Bezahlform am Point of Sale nicht unterstützt, erfolge die Abwicklung der Zahlung automatisch über Maestro (Debitkartenfunktion). An zahlreichen Akzeptanzstellen sei es zudem möglich, dass der Karteninhaber auswählen kann, ob die Zahlung über Mastercard oder Maestro abgewickelt werden soll. Da in Europa auch die Maestro-Bezahlfunktionalität – umgangssprachlich EC-Kartenfunktion – stark verbreitet sei, unterstütze die Fidor SmartCard auch diese Bezahlweise.Für die Karte will die Fidor Bank keine Jahres- oder Ausgabegebühr erheben. Voraussetzung für den Erhalt sei allerdings ein Girokonto, auf dem ein “gewisser monatlicher Mindestumsatz” wie der Gehaltseingang stattfinde. Gebühren will die Bank den Angaben zufolge nur im Zusammenhang mit Geldautomaten erheben, wobei die ersten zwei Abhebungen pro Monat kostenfrei seien, danach sind es jeweils 2 Euro. Wer nichts am Automaten abhebt, erhält dagegen 2 Euro. Mini-Kredit abrufbarDie Karte ist zudem mit einer weiteren Funktion verknüpft. Dazu muss eine App geladen werden, über die ein “Mini-Notfallkredit” abgerufen werden könne, der “innerhalb von Sekunden ausbezahlt und über die Karte im Ladengeschäft eingesetzt werden kann”. Dies sei besonders hilfreich, erklärt die Bank, “wenn man am Freitagabend oder am Wochenende noch wichtige Einkäufe tätigen muss und dabei feststellt, dass der Guthaben-Rahmen gerade nicht ausreicht”.