"Eine komplexe Transaktion"
bn Frankfurt – An der fragwürdigen Transaktion sind 2009 der Versicherer Axa, die Deutsche Bank, sechs ihrer Mitarbeiter sowie der monegassische Hedgefonds Greengate beteiligt gewesen. Eigenen Angaben zufolge strukturierte die Bank ein Geschäft, um aus Preisdifferenzen von Kreditindizes und ihnen zugrunde liegenden Schuldnern zu profitieren. Gewinne sollten dabei durch Erwerb einer Position auf den Index und den Verkauf der zugrunde liegenden Kreditrisiken – oder umgekehrt – erzielt werden.Dazu setzte das Institut eine Zweckgesellschaft auf, welche die strukturierten, auf Kreditindizes basierenden Papiere verkaufte – die vorrangigen Tranchen an Axa, die nachrangigen an Greengate und die Deutsche-Bank-Mitarbeiter, die sich “im Rahmen ihrer persönlichen Vermögensdisposition” beteiligten. Axa kassierte für die Übernahme des Deutsche-Bank-Kreditrisikos eine feste Vergütung, die Nachrang-Investoren ebenfalls, zudem aber auch die Möglichkeit, “von diversen Gebühren und Preisdifferenzen im Kreditmarkt zu profitieren”, wie es heißt. “Es handelt sich um eine komplexe Transaktion”, teilte die Bank Mitarbeitern im Mai mit.Zu diesem Zeitpunkt hatten die sechs ehemaligen und Noch-Deutsche-Bank-Mitarbeiter am Deal rund 37 Mill. Dollar verdient, wie das “Wall Street Journal” unter Berufung auf eine Schätzung interner Prüfer berichtete. Allein Ex-Manager Colin Fan hatte demnach eine Investition von 1 Mill. Dollar verneunfacht, die Bank dagegen lag mit dem Geschäft, isoliert betrachtet, mit über 60 Mill. Dollar im Minus. Ergänzende Geschäfte berücksichtigt, sei noch unklar, ob die Bank Geld verloren habe, hieß es.”Etwaige Gewinne oder Verluste aus der Transaktion sind bereits verbucht”, hat die Bank erklärt. Die Konzernrevision untersuche “den Hintergrund und die geschäftliche Motivation der Transaktion, den Genehmigungsprozess, die Existenz möglicher Interessenkonflikte und die Überwachung der entsprechenden Handelsaktivitäten”.