Helaba

Einführung von Handelssystem hängt

Im Zuge der breit angelegten Neuausrichtung ihrer IT wechselt die Helaba auf eine neue Software für den Handel. Deren Start muss warten, weil die EZB ihre Genehmigung versagt hat.

Einführung von Handelssystem hängt

bn/fir – Die europäische Bankenaufsicht ist der Helaba bei der Umstellung ihres Handelssystems in die Parade gefahren: Anstatt bereits im Schlussquartal eine neue Version der Software Murex in Betrieb zu nehmen, wird sich die Landesbank wohl noch bis März gedulden müssen: Unmittelbar bevor das Institut im November das neue System in Be­trieb nehmen wollte, versagten die Aufseher der Europäischen Zentralbank diesem ihre Genehmigung. Entsprechende Informationen aus dem Markt hat Chief Operating Officer Christian Rhino der Börsen-Zeitung bestätigt. Grund: In den Modellberechnungen für die Risikobewertung hatte sich im Falle der neuen Software gegenüber der vorherigen Version im 14-tägigen Stichproben-Zeitraum einmal eine Ab­weichung von knapp mehr als 10% ergeben, wie Rhino erklärt – erlaubt sind maximal 10%. Da ohnehin Geschäft auslief und die Bank Rhino zufolge auch mit Blick aufs absolute Volumen kein großes Rad in Sachen Risiko dreht, war die Landesbank von einer Genehmigung ausgegangen. Sie sollte sich täuschen.

Nun hat sie den Start des Systems  für Trading-, Treasury-, Risikomanagement- und Post-Trade-Transaktionen auf dem Finanzmarkt von November auf März verschoben. Damit will sie einen Jahresabschluss ohne weitere Überraschungen dieser Art sicherstellen; und im Bankensektor dauert ein Jahresabschluss aller Erfahrung nach ja bis weit in den Februar hinein. „Wir haben dazu einen intensiven Dialog mit der Aufsicht“, sagt Rhino.

Bei IT-Projekten dieser Größenordnung seien solche Verzögerungen keine Seltenheit, heißt es dazu im Markt bei Experten.

Die Mehrkosten infolge des späteren System-Starts „bewegen sich im prozentual einstelligen Prozentbereich der Projektkosten“, wie Rhino erläutert, ohne sich in der Frage der Gesamtkosten in die Karten schauen zu lassen. Auf die Umstellung der Zins-Benchmark zum Jahreswechsel habe sich die Verzögerung nicht ausgewirkt. Diese sei ebenso mit der bisher in Betrieb befindlichen Mu­rex-Version möglich gewesen. Im Zuge der nach Manipulationsskandalen beschlossenen Reform der Zins-Benchmarks sind die meisten Interbankensätze (Ibors) zu Beginn dieses Jahres reformiert oder durch risikofreie Zinssätze abgelöst worden.

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