Einigung bei Management Buy-out von Investmentbank SVB Securities
Management Buy-out von SVB-Tochter vor Abschluss
Hedgefonds Baupost unterstützt Käufer um CEO Leerink
xaw New York
Der Kauf der Investmentbank SVB Securities durch die eigene Unternehmensführung steht vor dem Abschluss. Eine Käufergruppe um CEO Jeff Leerink teilte am Sonntag mit, eine endgültige Vereinbarung über einen Management Buy-out geschlossen zu haben. Vorausgegangen sei eine “kompetitive Ausschreibung”. Gemäß am vergangenen Wochenende eingereichter Gerichtsdokumente wollen Leerink und seine Partner 55 Mill. Dollar in Cash für die einstige Schwestergesellschaft der kollabierten Silicon Valley Bank aufbringen, Nachrangdarlehen im Volumen von 26 Mill. Dollar zurückzahlen und weitere Verbindlichkeiten übernehmen.
Freigabe Ende Juni möglich
Zusätzlich ist die Ausgabe eines fünfprozentigen Eigenkapitalinstruments an die bisherige Muttergesellschaft SVB Financial geplant, die am 17. März in den USA einen Antrag auf Gläubigerschutz stellte. Abhängig ist der Deal von der Zustimmung des Insolvenzgerichts für den südlichen Bezirk von New York – eine Anhörung dazu ist für den 29. Juni angesetzt. Nach der Übernahme soll die auf den Technologie- und Healthcare-Sektor fokussierte Investmentbank wieder als Leerink Partners firmieren. Unter dem Namen SVB Securities existierte sie erst seit dem vergangenen Jahr – die Gesellschaft ging aus einem 1995 von CEO Leerink gegründeten, 2019 von SVB Financial übernommenen Geldhaus hervor.
Unterstützung erhält die angehende Käufergruppe durch die Investmentgesellschaft Baupost, die mit einem verwalteten Vermögen von rund 26 Mrd. Dollar zu den 20 größten Hedgefonds weltweit zählt und den Löwenanteil der Eigenkapitalfinanzierung für den Management Buy-out bereitstellen soll. Baupost-Gründer Seth Klarman zählt zu den bekanntesten Value-Investoren der Finanzwelt.
Die Analysesparte Moffett Nathanson ist wohl nicht Teil der Transaktion und soll im Besitz von SVB Financial verbleiben. Die bisherige Mutter von SVB Securities hatte sich für zahlungsfähig erklärt, nachdem ihre größte Tochter, die Silicon Valley Bank, Anfang März zusammengebrochen war. Der Start-up-Finanzierer geriet in Liquiditätsnöte, nachdem viele Kunden infolge der restriktiven Geldpolitik der Fed Einlagen abzogen und das Kreditinstitut deshalb zu verlustreichen Wertpapierverkäufen gezwungen war.
Am 10. März stellte der staatliche Einlagensicherungsfonds FDIC die Silicon Valley Bank unter Zwangsverwaltung. Das später von First Citizens Bancshares übernommene Kreditinstitut bildete das Herzstück von SVB Financial: Ende 2022 summierten sich die Assets der Dachholding auf über 211 Mrd. Dollar – durch den Insolvenzantrag, der sich nicht auf die Silicon Valley Bank erstreckte, wurden laut Gerichtsdokumenten aber nur bis zu 10 Mrd. Dollar erfasst.