Einlagenboom in Wuppertal

Firmen bunkern Liquidität bei Stadtsparkasse - Mehr Versicherungspolicen

Einlagenboom in Wuppertal

ak Wuppertal – Mit Volumenwachstum und einem Ausbau des Provisionsgeschäfts will die Stadtsparkasse Wuppertal dem anhaltenden Druck auf die Zinsmargen begegnen. So soll auch 2015 ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe gelingen, wie der seit August amtierende neue Vorstandschef Gunther Wölfges bei der Vorlage vorläufiger Zahlen ankündigte. Die Wuppertaler sind traditionell die ersten im öffentlichen Bankensektor, die ihre Zahlen präsentieren. Das Institut rangiert mit einer Bilanzsumme von 6,9 Mrd. Euro auf Platz 29 der Sparkassengruppe.Fusionen sind für Wölfges derzeit kein Thema, organisches Wachstum schon. Den Wuppertalern gelang 2014 bei den Kundeneinlagen ein Sprung um 8 % auf 5,3 Mrd. Euro. Am stärksten wuchsen mit einem Plus von 16 % die Sparkonten von Firmenkunden. Die Unternehmen badeten in Liquidität, analysierte Wölfges. Im Gegenzug sanken die neuen Kredite an Firmenkunden, die Darlehens-Neuzusagen insgesamt gingen um knapp 5 % zurück. Neue Produkte ziehenDoch auch die Privatkunden tragen ihr Geld wieder vermehrt zur Stadtsparkasse. Vorstandsmitglied Axel Jütz führte das vor allem auf Produktinnovationen zurück. Mit zwei neuen Sparangeboten habe das Institut in wenigen Monaten bereits 185 Mill. Euro einwerben können. Negativzinsen, so versicherte Jütz, werde es in Wuppertal für keine Kundengruppe geben.Künftig will die Stadtsparkasse ihre Versicherungsvermittlung ausdehnen. Denn der geplante “weitere Ausbau des Provisionsgeschäfts”, wie Wölfges sagte, kann die tendenziell sinkenden Zinsüberschüsse zumindest teilweise kompensieren. Mit einer Zinswende rechnet der Wuppertaler Vorstand nicht vor 2018.Im abgelaufenen Jahr hat die Stadtsparkasse ihren Kunden 20 % mehr Wohngebäude-, Haftpflicht-, Hausrat- und Unfallversicherungen vermittelt als in der Vorperiode. In der Lebensversicherung zog die über den Bankschalter verkaufte Versicherungssumme auf 51 (i.V. 46) Mill. Euro an. Wuppertal vermittelt bislang ausschließlich Verträge der Provinzial Rheinland.Das Betriebsergebnis vor Bewertung der Stadtsparkasse ist 2014 im dritten Jahr in Folge leicht abgebröckelt. Ursache waren der um knapp 3 % gestiegene Verwaltungsaufwand, der auch die Cost-Income-Ratio auf 67 % trieb. Wölfges bezeichnete die erreichten 54,6 Mill. Euro angesichts des herausfordernden Umfelds dennoch als ordentlich. Das Bewertungsergebnis blieb mit – 6,0 Mill. Euro auf niedrigem Niveau. Kapitaldecke ausgebautWelche Ausschüttung die Stadtkasse erhält, habe der Verwaltungsrat noch nicht festgelegt, sagte Wölfges, der als ehemaliger Vorstand der Stadtsparkasse Haan nach einem Zwischenspiel in Rheinland-Pfalz als Chef der Sparkasse Mittelmosel-Eifel Mosel-Hunsrück in seine Heimatregion zurückgekehrt ist. Er rechne aber mit einem ähnlichen Niveau wie 2014, als 3 Mill. Euro ausgekehrt wurden. Der größere Teil des Gewinns soll thesauriert werden. Die Stadtsparkasse, die 2011 noch bei einer Kernkapitalquote von nur 7,8 % Handlungsbedarf gesehen hatte, hat den Wert mittlerweile auf 12,1 % gesteigert.—– Wertberichtigt Seite 6