Anacredit (Analytical Credit Dataset) stellt für Banken und Aufseher eine Art Einstieg in die Welt von Big Data dar.

Die EZB initiierte das Register mit granularen Daten zu Krediten bereits 2011. Endgültig beschloss die EZB die Anforderung 2016. Seit September 2018 müssen Banken in der Eurozone zu jedem von ihnen an eine juristische Person vergebenen Kredit ab einem Volumen von 25000 Euro 89 Attribute und 6Identifikatoren melden. Allein die Bundesbank hat damit allmonatlich Milliarden von Daten zu verarbeiten.

Aufsehern und Statistikern ermöglicht ein solches Register neue Einblicke, was etwa den Effekt fiskalpolitischer Hilfen in der Pandemie, aber auch den Transmissionsmechanismus der Geldpolitik angeht.

Der Aufbau des Registers ist allerdings mühsam und die Zahl der Fehlermeldungen hoch. Eine den Banken gesetzte Frist zur Einreichung korrigierter Meldungen muss die Bundesbank nun verschieben, da sich der Stichtag 30. Juni nicht halten lässt.

In einer möglichen zweiten Stufe könnte Anacredit auf an Privatpersonen ausgereichte Kredite ausgeweitet werden.

Auch ist geplant, Banken Informationen aus dem Register bereitzustellen, etwa zu Krediten ihrer Schuldner andernorts.