ak Düsseldorf – In einem leicht verbesserten Zinsumfeld hat sich die Aufregung gelegt: Die Solvenzquoten der deutschen Lebensversicherer haben sich im zweiten Jahr ihrer Erhebung im neuen Aufsichtsregime Solvency II verbessert. Kein Unternehmen berichtet nach einer Auswertung von PolicenDirekt 2017 eine Solvenzquote von null ohne jegliche Puffer. Im Jahr zuvor waren es noch drei kleinere Lebensversicherer. Auch die Zahl der Gesellschaften, die ohne Abfederungen wie das Rückstellungstransitional und die Volatilitätsanpassung keine 100 % schafften, hat sich auf elf halbiert.Bis Montag hatten die deutschen Lebensversicherer ihre Solvenzberichte für das vergangene Jahr auf ihren Webseiten veröffentlichen müssen. Unter den neun Lebensversicherern, die einen Rückgang der Solvenzquote in ihren Berichten ausweisen, befinden sich auffällig viele Gesellschaften, die kein Neugeschäft zeichnen und sich im Run-off befinden wie Victoria, Athene oder Frankfurter Leben.Bei einzelnen Unternehmen hat sich die Solvenzquote drastisch verändert. Bei der Provinzial Rheinland schnellte die der Aufsicht gemeldete Quote auf 708 (i.V. 476) %, nackt ohne Puffer hat sie sich auf 308 % mehr als verdoppelt. Vorstand Volker Heinke sprach von “sehr großer Volatilität bei nur geringem Schwanken der Zinskurve”. Allerdings hat die Provinzial Rheinland nach eigenem Bekunden auch die Kapitalanlagen etwas konservativer ausgerichtet. Die Aktienquote sank um mehr als 100 Basispunkte auf 6,6 %.PolicenDirekt bezeichnet die Transparenz der Berichte als “weiter ausbaufähig”. Vor einem Jahr bereits hatte die BaFin eine ganze Reihe von Kritikpunkten an den Solvenzberichten aufgelistet und unter anderem Defizite bei der Detailtiefe in einigen Veröffentlichungen angemerkt. “Nicht zuletzt sollte die Zusammenfassung am Beginn des Berichtes einen allgemeinverständlichen Überblick bringen. Das bleibt weiter ein Ziel für viele Lebensversicherer”, urteilt PolicenDirekt über den aktuellen Berichtsjahrgang.