Nachfolge eines lokalen Dienstes sollte schnell für Masse sorgen

EPI startet mit P2P-Zahlungen in Frankreich

Es wird langsam bei der European Payment Initiative (EPI): Nach deutschen und belgischen Instituten geht es nun im großen Zahlungsverkehrsmarkt Frankreich los. Das ist der Startschuss auch für grenzüberschreitende Geldtransfers - was ja der tiefere Sinn von EPI ist.

EPI startet mit P2P-Zahlungen in Frankreich

Die European Payment Initiative (EPI) kommt mit ihrer Marke Wero nach Frankreich. Wie am Montag mitgeteilt wurde, gibt es jetzt Konto-zu-Konto-Zahlungen für die Kunden von BNP Paribas, BPCE Groupe, Crédit Agricole, Crédit Mutuel Alliance Fédérale, Crédit Mutuel Arkéa, La Banque Postale und Société Générale. Das Angebot besteht aus Sofortzahlungen im P2P-Bereich, also für alle Konten bei den angeschlossenen Banken. Bis Ende Oktober sind fast alle genannten Institute in der Wero-App integriert bzw. sie bieten diese Zahlungsart über eigene Anwendungen an.

Nachfolge des Paylib-Dienstes

Mitte Oktober startet in Frankreich die erste Wero-Markenkampagne. Dann ist die Wero-App verfügbar zum Download als App für Privatkunden. Wero tritt in Frankreich die Nachfolge des nationalen Dienstes Paylib an, dessen 35 Millionen registrierten Nutzern ein einfacher Wechsel zu dem europäischen Zahlungsdienst angeboten wird, bevor Paylib Anfang 2025 abgeschaltet wird. Paylib soll 15 Millionen aktive Nutzer haben. Dabei sollte der Übergang leicht fallen: Wero funktioniere auf die gleiche Weise wie Paylib und erfordere für jene, die diesen Sofortüberweisungsdienst zuvor genutzt haben, keine Installation einer neuen Anwendung. Sie müssten lediglich ihre Bankanwendung aktualisieren, wodurch Paylib automatisch durch Wero ersetzt werde, so der Branchendienst BFM.

Beim weiteren europäischen Rollout von EPI ist Folgendes absehbar: Wero wird bis Ende des Jahres bei allen belgischen Banken verfügbar sein, nachdem KBC/CBC und Belfius die App bereits eingeführt hatten. Da Wero mit P2P-Zahlungen in Deutschland schon seit Juli 2024 verfügbar ist, können Nutzer damit grenzüberschreitende Zahlungen mit Frankreich vornehmen, sofern die teilnehmenden Wero-Banken ihren Kunden die Lösung bereits zur Verfügung stellen. Dank der Integration mit den Mitgliedsbanken können die Verbraucher Wero über ihre gewohnte Bankanwendung oder über die von der EPI entwickelte eigenständige Anwendung nutzen.

Tests für Einsatz im Handel vor Ort kommen 2026

Wero plant, ab 2025 neue Funktionalitäten mit der Einführung im Handel zu integrieren. Dazu gehören Zahlungen bei kleinen Einzelhändlern mit der Wero-Wallet sowie Online-Zahlungen auf Händler-Websites und die Verwaltung von wiederkehrenden Zahlungen in Verbindung mit Abonnements. Zahlungen am Point of Sale bei großen Einzelhändlern sind auch geplant, wobei Tests für 2026 geplant sind. Weitere Mehrwertdienste wie Buy Now, Pay Later (Ratenzahlungen), die Integration von Treueprogrammen der Händler sowie gemeinsame Ausgaben sind ebenfalls in Planung. In drei bis vier Jahren soll sich Wero dann in voller Ausbaustufe als einheitliches europäisches Zahlungsmittel befinden.

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