Epstein-Debakel führt zu Klagen gegen Deutsche Bank

US-Kanzlei wirft Institut falsche Aussagen vor

Epstein-Debakel führt zu Klagen gegen Deutsche Bank

Reuters Frankfurt – Der Deutschen Bank droht wegen ihrer Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ein juristisches Nachspiel. Die Anwaltskanzlei Pomerantz reichte im Namen von Investoren Sammelklagen gegen den Konzern ein. Die Bank habe falsche und irreführende Aussagen gemacht, bevor sie in der vergangenen Woche eine 150 Mill. Dollar schwere Strafe der New Yorker Finanzaufsicht DFS akzeptierte. Die Behörde hatte diese wegen schwerer Versäumnisse der Bank im Fall Epstein verhängt. Die Investoren seien durch die Geschäfte der Bank mit Epstein geschädigt worden, hieß es in der Klage. Sie wurde am Mittwoch vor einem Gericht in Newark im Bundesstaat New Jersey eingereicht. Die Höhe des geforderten Schadenersatzes blieb offen. Die Bank lehnte eine Stellungnahme ab.Der 66-jährige Epstein hatte sich 2019 in Untersuchungshaft das Leben genommen, nachdem er wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch festgenommen worden war. Bereits 2008 hatte sich der Hedgefonds-Manager schuldig bekannt, eine Minderjährige zur Prostitution gezwungen zu haben, er erhielt dafür eine 18-monatige Haftstrafe. “Obwohl die Bank Epsteins schreckliche kriminelle Vergangenheit kannte, hat sie es unentschuldbarerweise versäumt, verdächtige Transaktionen in Millionenhöhe aufzudecken oder zu verhindern”, hatte DFS-Chefin Linda Lacewell erklärt. Epstein war von 2013 bis 2018 Kunde der Bank. “Es war ein schwerwiegender Fehler, dass wir ihn 2013 als Kunden aufgenommen haben – dazu hätte es nie kommen dürfen”, schrieb Konzernchef Christian Sewing vergangene Woche an die Mitarbeiter.