Allianz

Erfolgreiche Kapital­anlage

Kapitalanlage ist ein ganz besonderes Asset in Zeiten niedriger Zinsen. Die Allianz kann damit wuchern. Alternative Anlagen erhöhen ihre Rendite.

Erfolgreiche Kapital­anlage

Investoren tun es, Verbraucherschützer tun es, auch manche Bundesbürger tun es: Sie schimpfen über die Lebensversicherung. Zu teuer, zu kompliziert – so lauten die Vorwürfe. Mag sein, es gibt tatsächlich viel zu verbessern. Insbesondere steht mancher Lebensversicherer auf wackeligen Beinen. Aber: Eine Anlage, die das Vermögen von Privatkunden verlässlich in den vergangenen Jahren um rund 3% pro Jahr erhöht hat, ohne dass das Risiko eines Totalverlustes besteht, muss man erst einmal finden.

Der Lebensversicherer der Allianz in Deutschland liefert dies Jahr für Jahr. Mehr noch: Der Marktführer hält die Gesamtverzinsung für das Jahr 2022 nun erstmals seit dem Jahr 2019 wieder stabil, statt den Zinssatz erneut zu senken. Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Immerhin scheinen mit der Pandemie die Zinsen mittel- bis langfristig auf einem sehr niedrigen Niveau zementiert zu sein. Angesichts der hohen Staatsschulden rund um den Globus scheuen Zentralbanken vor drastischen Erhöhungen zurück. Die Differenz des Zinsniveaus der Finanzmärkte zu den 3 % der Allianz ist also erheblich.

Das Geheimnis der Allianz ist die Kapitalanlage. Der Versicherer ist so groß, dass er Risiken auch in weitgehend illiquiden Märkten managen kann. Am Montag beispielsweise hat Allianz Capital Partners im Auftrag der Allianz Versicherungsgesellschaften erstmals in einen Offshore-Windpark investiert. Wer derlei Risiken einzuschätzen vermag, dem winken eben höhere Renditen. Kein Wunder, dass der Konzern die alternativen Investments bis zum Jahr 2024 um mehr als 12% pro Jahr steigern will. Im vergangenen Jahr, so hat die Allianz Leben auf dem Kapitalmarkttag vorgerechnet, lag ihre Kapitalrendite um 0,4 Prozentpunkte höher als der Wert, den sie ohne die alternativen Kapitalanlagen erreicht hätte.

Die Bürger honorieren dies. Sie lassen sich von der Allianz wie von einem Staubsauger ansaugen. Der Versicherer zählt in Deutschland 10,7 Millionen Kunden. Allerdings bezahlen die Bürger die Rendite im Neugeschäft mit höheren Risiken, weil sie weniger Garantien erhalten. In Zeiten steigender Vermögenswerte ist dies kein Problem. Abgerechnet aber wird am Laufzeitende jeden Vertrags.

Die Kehrseite des Erfolgs: Die Investoren fürchten, dass dem Lebensversicherer die Niedrigzinsphase letztlich doch zusetzt. Zwar rechnet das Management wie jüngst auf dem Kapitalmarkttag vor, dass die Gesellschaft jahrzehntelang durchfinanziert ist. Aber die Zweifel der Anleger sind hartnäckig.

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