Erste Group kehrt auf Wachstumskurs zurück
Reuters Wien – Der Wirtschaftsaufschwung in Teilen Osteuropas füllt die Kassen der österreichischen Bank Erste Group. Der Nettogewinn stieg im ersten Quartal auf mehr als das Doppelte und lag nach Angaben von Donnerstag bei 226 Mill. Euro. Grund dafür war die steigende Kreditvergabe und gleichzeitig eine sinkende Risikovorsorge für faule Darlehen. Für das laufende Jahr geht das Sparkassenspitzeninstitut weiterhin von einem Nettogewinn aus.”Wir erwarten weiterhin, dass sich die Wirtschaft in unseren Märkten gut entwickelt”, zeigte sich Bankchef Andreas Treichl optimistisch. Damit will die Erste Group als drittgrößter Kreditgeber in Osteuropa wieder auf einen Wachstumskurs zurückkehren.Denn in den vergangenen Jahren warfen die Bank immer wieder hohe Abschreibungen und Sonderkosten zurück, die 2014 zu einem Rekordverlust von 1,44 Mrd. Euro führten. Die “Phase der hohen Einmaleffekte” habe das Institut nun endlich hinter sich gelassen, hieß es im Zwischenbericht.In der Vergangenheit musste die Bank zudem hohe Rückstellungen für faule Kredite bilden, die Firmen und Privatleute in schwierigen Zeiten nicht rechtzeitig zurückzahlen konnten. Doch mit dem Aufschwung wendet sich das Blatt, und die Risikovorsorge schrumpfte im ersten Quartal um rund die Hälfte auf 183 Mill. Euro. Auch im Gesamtjahr erwartet die Erste einen Rückgang um etwa die Hälfte auf rund 1 Mrd. Euro.Erfolge verbuchte die Erste auch bei der Sanierung ihrer langjährigen Problemtochter in Rumänien, die im ersten Quartal wieder schwarze Zahlen schrieb. In Ungarn werde das wegen der derzeit noch hohen Bankensteuer wohl erst 2016 gelingen, sagte Finanzchef Gernot Mittendorfer.Die harte Kernkapitalquote sank im ersten Quartal auf 10,2 nach 10,6 % Ende 2014. In dieser Zahl seien die zu Jahresbeginn erzielten Gewinne jedoch nicht enthalten. Bereinigt um diesen Effekt war die Quote unverändert bei 10,6 %.Die von der EZB vorgeschriebene Eigenmittelquote von 13,2 % wurde locker erreicht. Ende März kam das Sparkassen-Spitzeninstitut auf eine Eigenmittelquote von 15,8 %.