Ertragsschwund und Geldwäsche belasten Danske

Danica-Verkauf dämpft den Gewinneinbruch

Ertragsschwund und Geldwäsche belasten Danske

fir Frankfurt – Niedrigere Zins- und Handelseinnahmen, neue Kreditrisikovorsorge sowie höhere Aufwendungen zur Geldwäscheprävention haben den Vorsteuergewinn der Danske Bank im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 13 % auf umgerechnet 637 Mill. Euro absacken lassen. Ohne einen Sonderertrag in Höhe von 175 Mill. Euro, den Danske mit dem Verkauf des schwedischen Pensionsgeschäfts (Danica Pension Sweden) verbuchte, wäre das Ergebnis sogar um mehr als ein Drittel eingebrochen. Der Nachsteuergewinn fiel gegenüber dem zweiten Quartal 2018 um 6,5 %. Im Vergleich mit dem ersten Quartal des laufenden Jahres sehen die Zahlen auf den ersten Blick besser aus, konnte sich Danske doch um rund 100 Mill. Euro verbessern. Ohne die Danica-Sondereinnahme wäre im Direktvergleich das aktuelle Quartalsergebnis aber entsprechend um 75 Mill. Euro niedriger ausgefallen.Die von einem Geldwäscheskandal erfasste Bank hatte bereits vor der Veröffentlichung der Zahlen am gestrigen Donnerstag mitgeteilt, dass mit niedrigeren Handelserträgen und höherem Aufwand zu rechnen sei, und den Ausblick für 2019 das zweite Mal in diesem Jahr gesenkt (vgl. BZ vom 12. Juli). Erwartet wird nun ein Gewinn von 13 bis 15 Mrd. dkr (1,7 Mrd. bis 2 Mrd. Euro), weil im zweiten Halbjahr stärkerer Margendruck und abermals höhere Kosten für Compliance und Geldwäscheprävention zu erwarten seien. Im zweiten Quartal machen sich diese Ausgaben in um knapp 120 Mill. Euro gestiegenem Aufwand bemerkbar. Insgesamt seien bis zu 2 Mrd. dkr (268 Mill. Euro) veranschlagt, um die Prävention und Bekämpfung von Geldwäsche zu digitalisieren, zu straffen und zu vereinfachen und die Nutzerfreundlichkeit von Anwendungen, etwa bei der Authentifizierung, zu verbessern. Das Investitionsprogramm befinde sich in einer frühen Phase und laufe noch drei Jahre, berichtete Danske. Kapitalaufschläge erwartetAuch die Entschädigung von 87 000 Kunden in Dänemark, die zu hohe Gebühren für ein Anlageprodukt, Flexinvest Fri, zahlten, kostet Danske hohe Beträge. Auf 54 Mill. Euro summieren sie sich. Vorstandsmitglied Jesper Nielsen, der zuvor kommissarischer Vorstandschef gewesen war, musste wegen der Angelegenheit die Bank verlassen. Danske rechnet damit, dass ihr die dänische Finanzaufsicht wegen Risiken, die aus Flexinvest sowie aus der Prüfung der IT-Governance resultieren, zusätzliche Kapitalaufschläge verpasst. Zu erwarten sei ein Betrag im mittleren einstelligen Milliardenbereich – das wären beispielsweise im Falle von 5 Mrd. dkr umgerechnet 670 Mill. Euro. Angesichts der erwirtschafteten Erträge und der Kapitalisierung gibt sich Danske zuversichtlich, die zusätzlichen Anforderungen erfüllen zu können.Wegen des Geldwäscheskandals bleibt das Institut im Fokus von Ermittlungen dänischer, estnischer, französischer und US-amerikanischer Behörden. Ob und wann es zu Strafen kommt und in welcher Höhe, sei noch nicht absehbar, hieß es von Danske. Im zweiten Quartal seien in der Angelegenheit keine neuen Erkenntnisse zutage getreten.