Rückgang der Immobilienpreise gestoppt
VDP-Index
Rückgänge bei Immobilienpreisen vorerst gestoppt
tl Frankfurt
Ist sie das, die seit Monaten angekündigte Trendwende bei den deutschen Preisen für deutsche Immobilien? Immerhin sind sie das erste Mal seit fast zwei Jahren wieder gestiegen. Und zwar über alle Nutzungsarten von selbst genutzten Wohnungen und Mehrfamilienhäusern bis hin zu Büros und dem Einzelhandel. Und angezeigt hat das der Immobilienpreisindex des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (VDP), also ein Barometer, das auf tatsächlich stattgefundenen Transaktionen von über 700 Kreditinstituten basiert.
Doch ein zweiter Blick gemahnt zur Vorsicht. Denn die Preisanstiege sind nur gering und zeigen sich nur im zweiten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum ersten Quartal. Bezogen auf das zweite Quartal 2023 ergibt sich immer noch ein klarer Rückgang. Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des VDP, spricht von einer Beruhigung. „Die Preise scheinen sich mittlerweile so weit angepasst zu haben, dass die erzielbaren Renditen den Erwartungen der Investoren im neuen Zins- und Bewertungsumfeld entsprechen.“
Der VDP rechnet kurzfristig nicht mit einem starken Preisanstieg, sondern mit einer Seitwärtsbewegung, die noch einige Quartale anhalten werde. Erklärt wird das mit der aktuell nochmals gestiegenen Gefahr, dass sich geopolitische Konflikte ausweiten, und mit der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland.
Wohnungsmieten legen weiter zu
Bei den Mieten setzte sich der Aufwärtstrend fort. Bei Neuabschlüssen in Mehrfamilienhäusern musste in Berlin am meisten draufgelegt werden, gefolgt von Frankfurt und München. Die ergriffenen Maßnahmen zur Linderung der Wohnungsknappheit reichen laut VDP nicht aus – insbesondere angesichts der hohen Kosten für die nachhaltige Transformation des Wohnungsbestandes.