Es hat nicht wehgetan
Vom Glauben abgefallen ist 2013 nicht nur manch braver Katholik, als der Finanzskandal um den einstigen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ruchbar wurde. Scheibchenweise ans Tageslicht kam ein unfassbarer Fall von Prunksucht, Lügen und Finanztricksereien. Der Skandal stürzte die katholische Kirche in Deutschland in Erklärungsnot. Plötzlich flammte das Interesse der breiten Öffentlichkeit an den Vermögen der Bistümer und Kirchengemeinden auf. Mit dem Erzbistum Köln hat gestern das größte und reichste Bistum der Republik erstmals Einblick in seine Bilanz gewährt. Zwar war es nur der testierte Abschluss für 2013. Doch darf man von den Kirchenmännern eine steile Lernkurve erwarten, soll der Abschluss 2014 doch noch in diesem Herbst nachgereicht werden. Wie sich zeigte, gab und gibt es für Geheimniskrämerei keinen Grund. Das Erzbistum ist mit gutem Beispiel vorangegangen und sollte, so zumindest der fromme Wunsch der Verantwortlichen, auch in den Kirchengemeinden Nachahmer finden. Ihnen sei gesagt: Es hat nicht wehgetan.ab