Es tut sich etwas in der Start-up-Region Rheinland

Neuer Wagniskapital-Fonds am Start - Fokus auf Technologie-Start-ups

Es tut sich etwas in der Start-up-Region Rheinland

Berlin gilt als Gründer-Hauptstadt. Nirgendwo in Deutschland wird so viel Risikokapital in junge Unternehmen investiert. Doch auch an anderen Orten tut sich etwas. Im Rheinland zum Beispiel geht jetzt ein neuer Wagniskapital-Fonds an den Start.Lange Zeit wurde in Deutschland, wenn es um Start-ups ging, häufig nur von Berlin gesprochen. Das war auch nicht weiter verwunderlich und passierte auch völlig zu Recht, wenn man auf die nackten Zahlen schaut: Laut einer Studie von EY haben 63 der Top-100-Start-ups in Deutschland ihren Sitz in Berlin. Aber es tut sich etwas auch an anderen Orten von Deutschland. Spannende EntwicklungSchaut man zum Beispiel genauer auf die Aktivitäten im Rheinland, so fällt auf, dass sich vor allem in Köln, aber auch in anderen Städten wie Aachen und Düsseldorf in den vergangenen Jahren eine spannende Start-up-Community entwickelt hat. Viele neue Unternehmen sind hier zuletzt an den Start gegangen, und es gibt eine Reihe von sehr spannenden Initiativen, die dabei mithelfen, dass Start-ups von Anfang an gute Unterstützung erhalten. Da ist es auch nicht verkehrt, dass mit neoteq ventures nun im Herbst 2020 ein neuer Venture-Capital-Fonds in Köln an den Start gegangen ist, der einen Schwerpunkt bei seinen Investmentaktivitäten im Rheinland setzen wird.Zum 1st Closing hat der Fonds 30 Mill. Euro eingesammelt und plant dieses Volumen zum Final Closing hin noch auf 40 bis 60 Mill. Euro zu erhöhen. Die Investoren des Fonds kommen aus unterschiedlichen Bereichen: Neben der NRW.Bank als Hauptinvestor haben sich die beiden Dax-Konzerne Henkel und Deutsche Telekom, die Stadtsparkasse Düsseldorf, Kreissparkasse Köln, Sparkasse KölnBonn, mehrere Mittelständler wie die Weber-Unternehmensgruppe aus Pulheim und einige herausragende Unternehmerpersönlichkeiten aus dem Rheinland an dem Fonds beteiligt. Zu nennen ist hier unter anderem Frank Asbeck, Gründer und ehemaliger Chief Executive Officer der Solarworld.Mit dem Kapital und Vertrauen dieser Investoren beginnt neoteq ventures nun seine eigentliche Arbeit: die Finanzierung von Start-ups. Der Fonds hat dabei einen klaren Techfokus, sucht Unternehmen und Gründerteams, die auf Basis einer neuen und innovativen Technologie spannende Produkte im Zeitalter der Digitalisierung bauen. Es gibt dabei bewusst keinen Branchenfokus, sondern es werden neue Technologien gesucht, die in unterschiedlichen Branchen zur Anwendung kommen können. Erster AnsprechpartnerUnd da gibt es viele Bereiche, in denen aktuell einiges passiert: Artificial Intelligence (AI), Mobility, Fintech, Insurtech, Internet of Things (IoT), Logistik, Construction, Education und E-Health, um nur einige zu nennen. Wie so häufig im Bereich von Innovation und Technologie ändern sich diese Themen aber auch schnell wieder und neue Bereiche kommen hinzu.Hier positioniert sich neoteq ventures als erster Ansprechpartner für die Start-ups im Rheinland. Mit Kapital, Netzwerk und weiterer relevanter Unterstützung, zum Beispiel in den Bereichen Unternehmensaufbau, Human Resources (HR) und Vertrieb, hilft der Fonds den jungen Unternehmen vom Start weg dabei mit, ihren Weg zu gehen. Der Fonds beteiligt sich dafür direkt an den Unternehmen und stellt im Gegenzug dafür den Unternehmen Beteiligungskapital zur Verfügung.Neoteq ventures kann dabei 3 bis 4 Mill. Euro an Investment pro Unternehmen aufbringen. Allerdings geschieht dies nicht auf einen Schlag, sondern verteilt sich über verschiedene Finanzierungsrunden hinweg. In frühen Unternehmensphasen (der sogenannten Seed-Phase) sind dies im ersten Schritt beispielsweise 250 000 Euro Investment, die das Unternehmen vom Fonds erhalten kann. Ist das Unternehmen in der Entwicklung schon etwas weiter (sogenannte Start-up-Phase) und hat damit auch bereits einen höheren Kapitalbedarf für neue Mitarbeiter, Produktentwicklung und Marketingmaßnahmen, kann das Investment auch bis zu 1,5 Mill. Euro im ersten Schritt betragen. Da Start-ups im Normalfall mehrere Finanzierungsrunden benötigen, kann neoteq ventures dann im weiteren Verlauf bei entsprechender Performance des Unternehmens weitere Investments zur Verfügung stellen. Interessante OptionWie im Bereich Venture Capital üblich, geht der Fonds seine Beteiligungen dabei auf Zeit ein. Ziel ist es, die Unternehmen nach einer gewissen Zeit wieder erfolgreich zu verkaufen. Dabei kalkuliert der Fonds mit einer Haltedauer der Beteiligungen von fünf bis sieben Jahren, bevor das Unternehmen einen entsprechenden Reifegrad erreicht und für Käufer interessant wird. Bei den Investments kann der Fonds sowohl als sogenannter Lead-Investor oder als Co-Investor gemeinsam mit anderen Investoren sich an den Finanzierungsrunden der Start-ups beteiligen. Ziel ist es, auch bei den Folgerunden der Unternehmen weitere Investoren aus Deutschland und aus dem Ausland für die Start-ups zu begeistern.Mit neoteq ventures gibt es also ab sofort eine interessante Option für Gründerteams aus dem Rheinland, wenn sie auf der Suche nach Investoren für ihr Unternehmen sind. Simon Schneider, Geschäftsführer neoteq Fonds