Europäische Wertpapieraufsicht

ESMA legt 2025 den Fokus auf die Umsetzung von Projekten

Das ESMA-Arbeitsprogramm 2025 setzt auf operative Umsetzung neuer Regularien. Im Mittelpunkt steht die Auswahl des ersten Consolidated Tape Providers.

ESMA legt 2025 den Fokus auf die Umsetzung von Projekten

ESMA legt 2025 Fokus auf Umsetzung von Projekten

Schwerpunkte bei Markttransparenz und digitaler Resilienz

wbr Frankfurt

Mit einem Fokus auf operative Umsetzung und Überwachung von verabschiedeten Regulierungsmaßnahmen hat die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) ihr Arbeitsprogramm für 2025 vorgelegt. Ein Unterschied zu 2024 ist die Verlagerung von der Vorbereitung hin zu konkreten Maßnahmen, die eine nachhaltige und widerstandsfähige Finanzlandschaft schaffen sollen.

Standards für ESG-Ratings

Eine der zentralen Herausforderungen für ESMA werde die Umsetzung von Mandaten sein, die in der vorherigen Legislaturperiode erteilt wurden. Dazu gehören die Regulierung europäischer Green Bonds sowie die Einführung von Standards für ESG-Rating-Agenturen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, nachhaltige Investitionen zu fördern und den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu unterstützen.

„Im Jahr 2025 wird ESMA eine ehrgeizige Anzahl technischer Mandate umsetzen, die uns in der letzten Legislaturperiode anvertraut wurden“, sagte Verena Ross, Vorsitzende der ESMA.

Ein weiterer Schwerpunkt werde 2025 die Auswahl und Zulassung des ersten Anbieters für konsolidierte Marktdaten (Consolidated Tape Provider) sein, der einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Transparenz auf den europäischen Finanzmärkten leisten soll. Auch die Einführung der Digital Operational Resilience Act (DORA) werde im kommenden Jahr abgeschlossen. Diese Gesetzgebung soll die operative Belastbarkeit von Finanzmarktakteuren im digitalen Zeitalter sicherstellen.

Natasha Cazenave, Geschäftsführerin der ESMA, hebt hervor: „Im Jahr 2025 wird ESMA sich auf eine Reihe neuer Aufsichtsaufgaben vorbereiten. Der Beginn der Anwendung des Digital Operational Resilience Act markiert das Ende einer intensiven Vorbereitungsphase, in der ESMA eng mit anderen europäischen Aufsichtsbehörden, Marktteilnehmern und Stakeholdern zusammengearbeitet hat.“

Zusammenarbeit mit nationalen Aufsehern verstärken

Neben der Implementierung neuer regulatorischer Vorgaben werde ESMA die Zusammenarbeit mit nationalen Aufsichtsbehörden (NCAs) vertiefen, um eine koordinierte Aufsicht in der gesamten EU zu gewährleisten. Durch den Einsatz moderner Technologien und die Weiterentwicklung gemeinsamer Datenprojekte will ESMA eine effektivere Aufsichtspraxis etablieren.

Generell will die europäische Wertpapieraufsichtsbehörde mit dem Arbeitsprogramm den europäischen Kapitalmarkt für Anleger attraktiver machen. Dies soll nicht nur durch die Schaffung einer nachhaltigen Marktinfrastruktur, sondern auch durch den Schutz von Kleinanlegern erreicht werden.

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