EU-Abwicklungsfonds mit 42 Mrd. Euro gefüllt

SRB: Abwicklungsplanung geht trotz Corona weiter

EU-Abwicklungsfonds mit 42 Mrd. Euro gefüllt

ahe Brüssel – Der Single Resolution Fund (SRF), der europäische Bankenabwicklungsfonds, ist mittlerweile mit annähernd 42 Mrd. Euro gefüllt. Wie die zugehörige europäische Abwicklungsbehörde SRB mitteilte, gingen für 2020 Jahresbeiträge in Höhe von rund 9 Mrd. Euro für den Fonds ein, gezahlt von insgesamt etwas mehr als 3 000 Instituten – Banken sowie einige Investmentfirmen – aus den 19 Euro-Staaten.Die Beiträge richten sich nach der Höhe der gedeckten Einlagen. Der SRF soll bis Ende 2023 vollständig gefüllt sein und dann ein Volumen von mindestens 1 % der gedeckten Einlagen haben. Der Fonds wird nach Angaben des SRB unter Berücksichtigung des derzeitigen jährlichen Wachstums der gedeckten Einlagen bei knapp 70 Mrd. Euro enden. Ursprünglich waren 55 Mrd. Euro angepeilt worden. Das Geld kann für die Abwicklung von in Schieflagen geratenen Banken eingesetzt werden. “Wir sind auf dem besten Weg, unser Ziel zu erreichen”, betonte SRB-Chefin Elke König in Brüssel. Der Fonds sei “ein wesentlicher Bestandteil unserer Toolbox, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten”.Der europäische Abwicklungsrahmen habe sich in der bisherigen Coronakrise bewährt, sagte König. Sie sei zuversichtlich, dass er auch flexibel genug sei, um bei Bedarf mit der aktuellen Situation umzugehen. Die ehemalige Chefin der deutschen Finanzaufsicht BaFin bekräftigte, dass die Abwicklungsplanung ungeachtet der Pandemie weitergehe, und verwies auf eine Stellungnahme der europäischen Bankregulierungsbehörde EBA, wonach die Abwicklungsplanung gerade in unsicheren Zeiten von Bedeutung sei. Dann könne die Abwicklung auch in Stresszeiten eine glaubwürdige Option sein. Diesen Ansatz habe der Single Resolution Board seit Beginn der Pandemie gewählt: bei Bedarf flexibel sein, ohne die Arbeit an der Abwicklungsfähigkeit der Banken einzustellen. Krisenauswirkung auf BankenDass die aktuellen Krise Auswirkungen auf den Bankensektor haben wird, hält auch die SRB-Chefin für “nicht ausgeschlossen”. Bisher seien Banken Teil der Lösung, und sie sollten nicht zuletzt dank aller Reformbemühungen der letzten zehn Jahre in der Lage sein, die Auswirkungen zumindest eines milden Covid-19-Szenarios zu überstehen, unterstrich König. Die außergewöhnlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Realwirtschaft dürften den Bankensektor in der aktuellen Krise zumindest teilweise abschirmen. “Aber klar: Banken, die vor Covid-19 schwach waren, werden während der Krise nicht stärker geworden sein.”