EU bündelt Kräfte für die Blockchain

Globaler Verband gegründet - Deutsche Börse, Telekom und SAP dabei

EU bündelt Kräfte für die Blockchain

dm Frankfurt – Mit Unterstützung der Europäischen Kommission ist am Mittwoch ein Verband mit globalem Anspruch gegründet worden, der die Nutzung der Blockchain-Technologie auf eine stabile und für alle Interessengruppen offene Basis stellen soll. Die International Association of Trusted Blockchain Applications (Inatba) umfasst Entwickler, Anbieter und Nutzer der Blockchain und der Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Zu den 105 Gründungsmitgliedern gehören Deutsche Börse, Börse Stuttgart, Deutsche Telekom und SAP sowie die Beratungsgesellschaft Accenture, Großbanken wie BBVA und Intesa Sanpaolo, der Finanztransaktionsdienstleister Swift, der Europäische Zentralverwahrerverband ECSDA, Bank Frick sowie DLT-Unternehmen wie R3, Ripple und Iota und nationale Blockchain-Verbände wie Bundesblock.EU-Digitalkommissarin Marija Gabriel begrüßte die Gründung als ambitioniertes Projekt. Es soll bereits bis November erste operative Resultate hervorbringen. Europa dürfe die Entwicklung und Nutzung der Blockchain nicht verpassen, so Gabriel. “Wenn Europa technologische Innovationen verpasst, wird es dafür einen Preis bezahlen.” Mit der dezentralen Datenbanktechnologie Blockchain oder DLT ließen sich das heutige Internet dezentralisieren und neue Anwendungen hervorbringen, die den Konsumentenschutz effektiver machen könnten. So ließen sich etwa im Lebensmittelsektor Lieferketten besser nachverfolgen. Es seien inzwischen 550 aktive Blockchain-Projekte in Europa identifiziert worden, so Gabriel. Die EU-Kommission will zudem in der nächsten Finanzperiode 9 Mrd. Euro in Digitalisierung investieren, dazu würden auch Blockchain-Projekte gehören. So will die EU für bestimmte öffentliche Dienstleistungen wie die Überprüfung von Importdeklarationen oder Uni-Abschlüssen eine grenzüberschreitende Blockchain aufbauen. Harald Gruber, Leiter Digitale Infrastruktur bei der European Investment Bank (EIB), erklärte, die Inatba stelle ein Wissenszentrum für die Blockchain-Technologie dar, solle eine Übersicht über Potenziale und Risiken bieten und Finanzierungsprobleme aufzeigen sowie spezifische Produkte mit der EU-Kommission ausarbeiten.—– Bericht Seite 5