EU einigt sich auf Umgang mit CCP

Börsen-Zeitung, 5.12.2019 Reuters Brüssel - Die EU-Länder haben sich auf neue Regeln für den Umgang mit Clearinghäusern (CCP) in Schieflage verständigt. Durch die neuen Vorschriften sollen Ansteckungsgefahren für das Finanzsystem verhindert und ein...

EU einigt sich auf Umgang mit CCP

Reuters Brüssel – Die EU-Länder haben sich auf neue Regeln für den Umgang mit Clearinghäusern (CCP) in Schieflage verständigt. Durch die neuen Vorschriften sollen Ansteckungsgefahren für das Finanzsystem verhindert und ein weniger riskantes Verhalten der Abwicklungshäuser gefördert werden, teilte Finnlands Finanzminister Mika Lintilä am Mittwoch mit. Clearinghäuser stehen am Finanzmarkt zwischen Käufer und Verkäufer und kümmern sich um die Abrechnung und Abwicklung von Wertpapiergeschäften.Die neuen Regeln sehen vor, dass Clearinghäuser zunächst Eigenmittel heranziehen, um Verluste abzudecken. Kosten für Banken und andere Kunden, die als “Clearing-Mitglieder” bekannt sind, sollen im Gegenzug sinken. Abwicklungshäuser müssen danach künftig mehr Kapital einbringen, sollte ein Ausfallfonds, der von Banken und anderen Clearing-Kunden finanziert wird, nicht ausreichen, um Verluste zu tragen. Banken sollen nur dann zusätzliche Mittel beisteuern, sollten diese nicht ausreichen.Die Vereinbarung betrifft 16 Häuser in der EU, über die ein erheblicher Teil der weltweit 640 Bill. Euro an gehandelten Derivaten abgewickelt wird. Die wichtigsten Clearinghäuser in der EU sind allerdings derzeit im Besitz der Londoner Börse LSE und der International Exchange mit Sitz in Großbritannien. Wie die neuen Regeln nach einem Brexit auf sie angewendet werden sollen, ist nicht klar. Die Vorschriften können sich zudem im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens noch ändern.