EU-Geschäft der Banken wird durch Brexit teurer

Studie: Kosten branchenweit um 1 Mrd. Dollar höher

EU-Geschäft der Banken wird durch Brexit teurer

hip London – In der EU tätige Banken werden nach dem Austritt Großbritanniens aus der Staatengemeinschaft um bis zu 4 % höhere operative Kosten stemmen müssen. Wie aus einem Brexit-Update von Oliver Wyman hervorgeht, entspricht das branchenweit rund 1 Mrd. Dollar. Der Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass in den EU-Niederlassungen Doppelstrukturen für Risikomanagement oder Compliance aufgebaut werden müssten, die bisher bei vielen Instituten zentral aus London wahrgenommen werden.Das europäische Großkundengeschäft der Banken werde durch den Brexit nicht nur fragmentiert, sondern auch weniger rentabel. Nach Schätzung von Oliver Wyman müssten die in diesem Markt aktiven Institute zwischen 30 Mrd. und 50 Mrd. Dollar auftreiben, um ihre Niederlassungen auf dem Kontinent mit dem erforderlichen Eigenkapital auszustatten. Das entspreche 15 bis 30 % des derzeit für das Geschäft in der EU vorgehaltenen Kapitals. Das könne dazu führen, dass die Eigenkapitalrendite der betroffenen Banken im Großkundengeschäft um zwei Prozentpunkte geschmälert werde.”Derzeit steht für die Institute im Vordergrund, das bestehende Geschäft in der EU zu sichern und ihren Optionenraum zu vergrößern, etwa durch Beantragung einer Banklizenz in einem Mitgliedsland”, sagte Alexander Peitsch, Partner bei Oliver Wyman und Experte für Corporate & Institutional Banking. Oliver Wyman hatte die Zahl der Stellen im Finanzgewerbe, die aus Großbritannien abwandern könnten, im vergangenen Jahr auf bis zu 35 000 beziffert, davon bis zu 17 000 im Großkundengeschäft und Investment Banking. Auf lange Sicht könnten es allein dort bis zu 40 000 werden, hieß es nun.