fed Brüssel – Europas Fonds für Strategische Investitionen (EFSI), das Kernstück der 315 Mrd. Euro schweren Offensive von EU-Kommission und Europäischer Investitionsbank, hat bereits beachtliche Finanzmittel mobilisiert. Der Präsident der EU-Investitionsbank, Werner Hoyer, und der frischgebackene geschäftsführende Direktor des EFSI, Wilhelm Molterer, gehen fest davon aus, dass der Fonds Ende dieses Jahres Investitionen angeschoben haben wird, die letztlich ein Volumen von 35 bis 40 Mrd. Euro haben werden. Das sei kein Hoffnungswert, sondern eine realistische Größe auf Basis der bereits begonnenen und im Dezember noch folgenden Projekte und der Erfahrungen der EU-Bank, unterstrichen Hoyer und Molterer.”Ich habe niemals erwartet, dass der Europäische Fonds für Strategische Investitionen so rasch in die Gänge kommt”, unterstrich Hoyer im Gespräch mit Journalisten einiger europäischer Zeitungen. Bisher sind den Angaben zufolge 34 Vorhaben in den Bereichen Infrastruktur und Innovation auf den Weg gebracht und durch die Billigung seitens der EU-Kommission mit einer Garantie durch den EFSI ausgestattet worden. Der Fonds, der von der EU-Investitionsbank und aus dem EU-Budget gespeist wird, erleichtert privaten Ko-Investoren die Beteiligung, indem er die Absicherung erster Verluste (First Loss) übernimmt und damit die Bonität anderer Tranchen zu steigern hilft.Durch diese Garantie hat die EU-Investitionsbank die Chance, Geld in Projekte mit riskanterem Profil zu stecken, ohne dass sich ihr Rating – und damit ihre Kosten bei der Kapitalaufnahme am Markt – ändern. Aus Sicht der Investoren, die EIB-Schuldpapiere kaufen, habe sich nichts geändert, meint Molterer. Auch seien keine Korrekturen bei den Emissionen nötig, da die Investitionsbank als größter multilateraler Anleiheschuldner die gesamte Laufzeitenpalette abdecke.Nach Molterers Worten denkt der Europäische Fonds für Strategische Investitionen derzeit darüber nach, auch Eigenkapitalinstrumente (Equity) aufzulegen. Bislang macht das innerhalb der EIB-Gruppe nur der Europäische Investitionsfonds (EIF). Allerdings agiert der EIF dabei ausschließlich auf der Grundlage eines Fund-of-Funds-Ansatzes. Die aktuellen Überlegungen für den EFSI, der damit neue Wege zur Unterstützung risikohaltiger Investitionen schaffen würde, gehen darüber noch hinaus.