fed Brüssel – Der Ton der EU-Kommission gegenüber Bankern wird infolge der Libor-Affäre rauer. Die EU-Kommissare Michel Barnier (Finanzmarktregulierung) und Viviane Reding (Justiz) verurteilten in scharfen Worten das “skrupellose” und “skandalöse” Verhalten derjenigen, die Referenzzinssätze absichtsvoll niedriger oder höher kalkuliert haben. Der “Austausch von E-Mails unter Händlern im Fall Barclays lässt aufhorchen”, empörte sich Reding. “Einige von denen sind wohl eher ,Bankster` als Banker.” Sie benähmen sich wie “korrupte Kasinobetreiber”.Barnier und Reding schlugen Ergänzungen der EU-Gesetzesentwürfe im Kampf gegen Marktmanipulation vor, um eine Beeinflussung von Referenzzinssätzen ausdrücklich zu einem Straftatbestand zu machen (vgl. BZ vom 25. Juli). Auch kündigte Barnier an, zu prüfen, ob die Kalkulation der Benchmark-Sätze künftig gesetzlich geregelt wird.