Zahlungssystem

EU-Länder stärken Initiative für Zahlungsverkehr

Mit der European Payment Initiative (EPI) wollen sieben EU-Staaten, darunter Deutschland, die Bezahlungssysteme europaweit harmonisieren. Italien fehlt bei den Unterstützern der Finanzierungspläne, obwohl auch die Unicredit zu den EPI-Mitgliedern gehört.

EU-Länder stärken Initiative für Zahlungsverkehr

ahe/bg Brüssel/Frankfurt

Die vor dem Schwur zu ihrer Finanzierung stehende European Payment Initiative (EPI) hat am Dienstag explizite Unterstützung von sieben EU-Staaten erhalten, darunter mit Frankreich, Deutschland, Spanien drei der großen vier – Italien fehlt, obwohl Unicredit neben Santander, BNP Paribas und Deutsche Bank zu den EPI-Mitgliedern gehört. Neben den großen drei machen sich auch die Niederlande, Polen, Finnland und Belgien in einem Positionspapier für EPI als einheitliches europäisches Zahlungssystem stark.

Die EPI-Gründungsgesellschaft will bis Mitte/Ende November die Finanzierungszusagen der Banken über zunächst 1,5 Mrd. Euro sicher haben, um dann erste Investitionen durchführen zu können. Die Gesellschafter setzen darauf, dass der gemeinsame Zahlungsverkehr als Infrastruktur auch Anspruch auf Zuschüsse aus EU-Fördertöpfen haben sollte – ursprünglich war man davon ausgegangen, dass gut 4 Mrd. Euro für EPI mobilisiert werden müssen.

In diesem Geist liest sich auch das gemeinsame Positionspapier, das einen effizienten und harmonisierten EU-Markt in der Digitalisierung beschwört. Bemängelt wird, die Systeme passten im Payment oft nicht zusammen, es gebe zu viele nationale Lösungen. „Handeln ist mehr denn je gefragt.“ Europa könnte so auch mehr Kontrolle über sehr sensible Daten zurückgewinnen, heißt es. EPI will dafür eine auf den Sepa-Systemen fußende Infrastruktur aufbauen und mit Karten und Wallets ein Frontend schaffen, das grenzüberschreitend einheitlich funktioniert – womit EPI dann in Konkurrenz zu den „Schemes“ von Visa und Mastercard tritt.

Die vielversprechende Initiative habe das Potenzial, Zahlungen in Europa zu erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Binnenmarkt zu stärken, so Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies. Dank der Rückendeckung der sieben Länder kann EPI-Chefin Martina Weimert gestärkt in die Verhandlungen der kommenden Wochen gehen; Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz war noch vergangene Woche in Spanien und warb dort für EPI. Die Sparkassen hatten ihr Investment von 150 Mill. Euro bereits beschlossen.

Wertberichtigt Seite 6