EU-Parlament für Sepa-Aufschub

Börsen-Zeitung, 15.1.2014 fed Straßburg - Das EU-Parlament wird den Vorschlag der EU-Kommission abnicken, Vereinen, Unternehmen und Staaten sechs Monate mehr Zeit zur Umstellung auf den europäischen Standard im Zahlungsverkehr Sepa zu geben. Nach...

EU-Parlament für Sepa-Aufschub

fed Straßburg – Das EU-Parlament wird den Vorschlag der EU-Kommission abnicken, Vereinen, Unternehmen und Staaten sechs Monate mehr Zeit zur Umstellung auf den europäischen Standard im Zahlungsverkehr Sepa zu geben. Nach Informationen der Börsen-Zeitung haben dies Vertreter der Fraktionen im EU-Parlament am Dienstag bei einer nichtöffentlichen Zusammenkunft angekündigt. Vorgesehen ist, dass bereits am morgigen Donnerstag im Wirtschaftsausschuss abgestimmt wird. Das formell entscheidende Votum ist für die Plenarwoche Anfang Februar geplant. Wie sich der zweite Gesetzgeber, der EU-Rat als Vertreter der nationalen Staaten, verhält, ist noch unklar – allerdings vermuten Beobachter, dass auch er zustimmen wird.Die EU-Kommission hatte vor wenigen Tagen vorgeschlagen, den Übergangszeitraum für die Umstellung des Zahlungsverkehrs in Europa um sechs Monate auszudehnen. Wenn nun die beiden Gesetzgeber der EU diesem Vorstoß folgen sollten, dann sind bis August weiterhin alle Zahlungen zulässig, selbst wenn sie nicht dem Format des Europäischen Zahlungsraums (Sepa) mit internationaler Kontonummer und Bankleitzahl (IBAN und BIC) folgen.EU-Kommissar Michel Barnier hatte die ungewöhnliche Intervention in letzter Minute mit der Sorge vor erheblichen Problemen für Firmen und Verbraucher begründet. Viele Banken und vor allem Notenbanken sind von Barniers Vorstoß allerdings nicht begeistert, fürchten rechtliche Unsicherheit und finanziellen Mehraufwand und erwarten, dass einige Vereine und Firmen sich nun wieder zurücklehnen und sich viel Zeit mit der Umstellung lassen, statt sich zu beeilen.