EU-Vorgaben belasten Raiffeisen Bank International

Österreichisches Institut erfasst faule Kredite neu

EU-Vorgaben belasten Raiffeisen Bank International

Reuters Wien – Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im dritten Quartal trotz höherer Kernerträge einen Gewinneinbruch verbucht. Auf das Ergebnis drückten Wertminderungen, die den Nettogewinn um mehr als ein Viertel auf 303 (417) Mill. Euro schmälerten, wie das Wiener Institut am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten laut einer auf der Internetseite der Bank veröffentlichten Umfrage im Schnitt mit einem Konzerngewinn von 305 Mill. Euro gerechnet. An ihren mittelfristigen Zielen hält die Bank fest.Insgesamt fielen von Juli bis September Wertminderungen in Höhe von 68 Mill. Euro an. Hier habe sich etwa die vorzeitige Umsetzung der neuen regulatorischen Anforderungen der Europäischen Banken-Aufsichtsbehörde (EBA) bei notleidenden Krediten bemerkbar gemacht, erklärte die Bank. Die RBI bezifferte den Effekt mit 36 Mill. Euro. Der Gewinnrückgang zum Vorjahr ergibt sich auch dadurch, dass im vergangenen Jahr ein positiver Sondereffekt durch den Verkauf größerer Pakete notleidender Kredite angefallen war.Im Kerngeschäft legte die auch in Mittel- und Osteuropa bis nach Russland tätige Bank zu. Der Zinsüberschuss stieg im dritten Quartal auf 866 (856) Mill. Euro, der Provisionsüberschuss auf 468 (455) Mill. Euro. Trotz der Abkühlung der Wirtschaft in vielen Teilen Osteuropas stiegen die Kundenkredite um 14 % seit Jahresbeginn. Vor allem in Russland, dem wichtigsten Einzelmarkt der RBI, aber auch Zentraleuropa, habe es eine hohe Nachfrage gegeben. “Das Kreditwachstum lag trotz der Konjunkturabkühlung über unseren Erwartungen”, sagte Bankchef Johann Strobl.Im dritten Quartal seien die Kreditrisikovorsorgen auf 68 Mill. Euro gestiegen nach 28 Mill. Euro im Vorjahresquartal. Der Anteil der faulen Kredite schrumpfte weiter auf 2,3 % nach 2,6 % zu Jahresende 2018. Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg auf 13,7 % von 13,4 % zu Jahresende. Mittelfristig soll sie bei rund 13 % liegen, wie RBI bekräftigte.