Eurex baut Handelszeit aus

Ausweitung auf asiatische Zeitzone geplant - Eurex Zürich stellt Handel ein

Eurex baut Handelszeit aus

Die Terminbörse Eurex stellt ihre operativen Handelstätigkeiten in Zürich ein und verzichtet auf den Aufbau eigenständig regulierter Einheiten in Singapur. Zugleich sichert sie sich Wachstumschancen durch die geplante Ausweitung der Handelszeit.dm Frankfurt – Die Terminbörse Eurex vereinfacht ihre weltweite Unternehmensstruktur. Als Grund gab das zur Deutschen Börse gehörende Unternehmen erheblich veränderte regulatorische Rahmenbedingungen und Marktstrukturen an. Damit sollen die Komplexität und Kosten gesenkt und die Beweglichkeit erhöht werden, heißt es in einer Mitteilung.Einschneidende Änderungen gibt es in der Schweiz und Asien. Die Eurex Zürich AG stellt ihre operativen Handelstätigkeiten per 31. März 2018 ein. Dies geschieht mit Zustimmung der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma.Mit dem Wegfall der Zulassung an der Eurex Zürich – ursprünglich die Schweizer Terminbörse Soffex – entfallen für ihre Teilnehmer die entsprechenden regulatorischen Pflichten unter der Schweizer Marktregulierung (FinfraG) und damit verbundene Gebühren. Die für Schweizer Kunden nutzbare Produktpalette bleibe aber identisch.Nun werden diese Kunden wie auch alle internationalen Kunden nur über die in Deutschland bestehende Terminbörse und deren Regelwerk – unter der europäischen Finanzmarktregulierung Mifid II – bedient, heißt es, und Teilnehmer brauchen nicht mehr die Mitgliedschaften an zwei Börsen. Indexkontrakte im FokusDarüber hinaus sollen die Handelszeiten auf dem T7-System auf die asiatische Zeitzone ausgeweitet werden. Damit sollen weltweit Bedürfnisse von Kunden erfüllt werden und dem Markt “zusätzliche Absicherungsinstrumente für ausgewählte Indexprodukte” zur Verfügung stehen, so die Eurex.Im Fokus dürften dabei unter anderem die Kontrakte auf die MSCI-Indexfamilie stehen. Erst vor zwei Wochen hatte die Eurex beispielsweise für den 12. Februar die Einführung von Futures auf den MSCI Japan und MSCI EM Asia ex Korea angekündigt und für die Handelsteilnehmer den zeitweiligen Erlass der Handels-, Clearing- und Settlementgebühren für drei MSCI-Futures angekündigt.In Übereinstimmung mit der geplanten Handelszeitausweitung habe Eurex zudem entschieden, den Aufbau “eigenständig regulierter Einheiten” in Singapur nicht länger zu verfolgen. Doch werde “das Geschäft und die Präsenz” dort gestärkt. “Gleichzeitig schafft der Ausbau unser Distribution neue und spannende Handelsmöglichkeiten”, wird Thomas Book, CEO der Eurex, in der Mitteilung zitiert. Der Standort Singapur sei die operative Drehscheibe der Gruppe Deutsche Börse in Asien. Im Settlement ist die Deutsche Börse Partnerin der Singapurer Börse SGX.Einen vergleichbaren Weg, eigenständige regulierte Einheiten aufzugeben, nahm die CME mit ihrem Geschäft in London. Die US-Terminbörse hat ihr verlustreiches Clearing- und Derivatgeschäft an der Themse Ende 2017 eingestellt, zugleich aber erklärt, Europa bleibe ein entscheidender und wichtiger Wachstumsmarkt (vgl. BZ vom 13. April 2017). Produktentwicklung und Risikomanagement werden in der City beibehalten, hieß es, doch hat die CME auch festgestellt, dass ihre Kunden lieber direkt über die US-Infrastruktur auf das Original, also den hochliquiden Markt in Chicago, zurückgreifen.