ck Frankfurt – Eurex Clearing ist ein weiterer Coup gelungen. Das zur Deutschen Börse gehörende Clearinghaus hat mit der DSTA (Dutch State Treasury Agency) den Schuldenmanager der Niederlande als Kunden für das Clearing (Verrechnung) von außerbörslichen (OTC) Zins-Swaps gewonnen. Damit erzielt der Finanzplatz Frankfurt im Wettbewerb der Standorte für das Clearing von Euro-Derivaten einen weiteren Etappensieg. Start ab Anfang 2018Die DSTA teilte am Freitag mit, dass sie die Absicht hat, ein direktes Clearingmitglied der Eurex zu werden. In Abhängigkeit von den Vertragsverhandlungen sowie der technischen Umsetzung und Machbarkeit erwarte die DSTA, dass das zentrale Clearing frühestens Anfang 2018 starten wird. Die DSTA betont, dass sie als staatlicher Schuldenmanager von der Pflicht, Zins-Swaps über zentrale Clearingstellen zu verrechnen, eigentlich befreit ist. Jedoch habe die DSTA aus Risikomanagement-Gründen Optionen für das zentrale Clearing ihrer Zins-Swaps geprüft. Per Ende März 2017 belief sich das ausstehende Volumen der Zins-Swaps der Schuldenagentur auf brutto 481 Mrd. Euro. Die Netto-Position belief sich auf 30 Mrd. Euro. Im April hatte die Eurex die staatliche Förderbank KfW als Zins-Swap-Kunden gewonnen. Diese will auf Euro lautende Zins-Swap-Transaktionen über Eurex-Clearing bzw. auf deren EurexOTC-Clear-Plattform verrechnen lassen. Als öffentliches Institut ist auch sie von der Pflicht befreit, standardisierte Zins-Swaps über zentrale Clearingstellen zu verrechnen. Aber auch sie will EurexOTC Clear für ihr Risikomanagement nutzen. Sie verspricht sich davon Effizienzgewinne für ihr Risikomanagement und operative Vorteile. Per Ende 2016 wies die KfW ein ausstehendes Zins-Swap-Volumen von 418,5 Mrd. Euro aus. Dieser Wert ist allerdings nicht nach Währungen ausgeschlüsselt.Wie die KfW bedeutet auch die DSTA für Eurex-Clearing einen Liquiditätsschub. Im ersten Quartal stieg das ausstehende Nominalvolumen der von EurexOTC Clear verrechneten Swaps um 30 % auf 1,2 Bill. Euro. Derzeit beträgt es 1,43 Bill. Euro, von denen 1,38 Bill. Euro auf Zins-Swaps entfallen. Zentrale Clearingstellen treten als Gegenpartei zwischen beide Parteien einer Transaktion ein. Sie gewährleisten dabei die Erfüllung des Geschäfts. Die Derivaterichtlinie der Europäischen Union (Emir) schreibt seit dem Jahr 2012 das Clearing von standardisierten OTC-Derivaten über zentrale Gegenparteien vor.