Immobilienbranche

Private Equity scharrt mit den Hufen

Private Equity ante portas: Die Kapitalsammelstellen haben ausreichend Geld eingesammelt, um in den Markt für Wohnimmobilien in Deutschland zu investieren. Doch das Projekt bleibt in den Startlöchern hängen.

Private Equity scharrt mit den Hufen

Private Equity scharrt mit den Hufen

Anleger warten auf Investitionsmöglichkeit in Wohnimmobilien – Thema auf Expo Real

mic München

Bericht Seite 7

Private Equity&Co. spekuliert auf einen Eintritt in den deutschen Markt für Immobilien und hat dabei Wohnungen im Blick. Die Schritte der Investoren werden auf der Münchner Branchenmesse Expo Real aufmerksam registriert. „Wir sehen viele neue Investoren auch aus dem Ausland“, erklärt Peter Axmann, Leiter Immobilienkunden der Hamburg Commercial Bank, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Frank Schrader, der die zur NordLB gehörende Deutsche Hypo leitet, stellt ebenfalls fest, dass Private Equity dem Vernehmen nach viel Geld eingesammelt habe.

Wie ist die Ausgangslage? Anleger, die teils noch nie in den deutschen Immobilienmarkt investiert hätten, weil er ihnen zu teuer war, würden nun einen Blick auf hiesige Objekte werfen, beobachtet Axmann. Dabei handle es sich um Equity Fonds und Pensionskassen aus dem angelsächsischen Raum und aus Asien.

Kein Selbstläufer

Aus Sicht von Iris Schöberl, die bei Columbia Threadneedle Investments als Managing Director Germany für das Immobilien-Segment für institutionelle Investoren zuständig ist, ist der Markteintritt jedoch kein Selbstläufer. Die Private Equity Fonds hätten Schwierigkeiten, ihr Geld zu investieren. Schrader berichtet ebenfalls, dass die Investoren in einigen Fällen noch keinen Cent investiert hätten.

Private Equity& Co. wundere sich ein bisschen, dass der Verkaufsdruck, der mehr Objekte auf den Markt spülen würde, nicht höher sei, erklärt auch Axmann. Aktuell lägen die Preiserwartungen etwa bei dem 16- bis 20fachen der Jahresmiete. „Das Problem ist, dass die ausländischen Institutionellen Investoren ihren Anlegern Renditen von 15% oder mehr versprochen haben.“ Dafür müsse der Mietmultiplikator auf 10 bis 12 sinken – was er aber aktuell nicht tue.

Flucht in andere Assetklassen?

Wie werden sich die Investoren in spe positionieren? Diese Gesellschaften hätten zu dokumentieren, was sie mit den zwei- bis dreistelligen Millionenbeträgen machten, meint Schrader: „Da kann ich mir vorstellen, dass sie bald Investments tätigen müssen.“ Andernfalls müssten sie das Geld zurückgeben. Schöberl ist überzeugt, dass diese Fonds trotzdem keine Käufe tätigten, die dem Renditeversprechen an ihre Kundschaft nicht standhielten. Sie würden sich für ihre Investments dann vielmehr andere Länder oder andere Assetklassen suchen.

Axmann zufolge sind internationale Investoren nicht nur auf Suche nach Wohnimmobilien-Schnäppchen, sondern versuchten – wie sie es teils vor 15 Jahren gemacht hätten – ein Portfolio aufzubauen. Er habe mehrere Anfragen von Investoren, die ein Zielportfolio von vielleicht 250 Mill. Euro anstrebten. Die Strategie sei, die Mieten zu steigern, um Wohnungen dann mit einem Aufschlag zu verkaufen.

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