EURO FINANCE WEEK

Euribor-Erhebung soll 2013 reformiert werden

Aufseher schweigen zu Manipulationsverdacht

Euribor-Erhebung soll 2013 reformiert werden

rok Frankfurt – Die europäischen Finanzmarktaufseher schmieden Pläne, um die Erhebung des Euribor-Satzes 2013 zu reformieren, ließen die Vorsitzenden dreier EU-Behörden auf der Euro Finance Week in Frankfurt wissen. Der Festsetzungsprozess, für den 43 Banken börsentäglich nach ihren Geldmarktsätzen befragt werden, war im Zuge des britischen Libor-Skandals unter verschärfte Prüfung geraten.”Die Untersuchung wird noch zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen”, sagte Gabriel Bernardino, der Vorsitzende der EU-Versicherungsaufsicht EIOPA der Börsen-Zeitung. “Es ist aber noch zu früh, um Ergebnisse der Untersuchung zu diskutieren.” Zum Manipulationsverdacht gegen einzelne Banken wollte Bernardino nichts sagen – ebenso wenig wie der Vorsitzende der EU-Bankenaufsicht EBA, Andrea Enria.Steven Maijoor, Vorsitzender der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA, ließ wenig Zweifel an der Reformbedürftigkeit des Euribor-Systems. Es sei durch die Strafverfolgung zum Libor-Komplott in Großbritannien bekannt geworden, dass auch die Euribor-Festsetzung Ziel von Manipulationsversuchen geworden ist, sagte Maijoor der Börsen-Zeitung. Mit Blick auf das laufende Verfahren wolle er sich nicht weiter äußern. Hierzulande lägen bislang keine Ergebnisse vor, so eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die ESMA, die mit der EBA die Euribor-Untersuchung leitet, plant, Ende Januar 2013 ein Beratungspapier zu veröffentlichen. Darin solle die Erhebungsspraxis von Vergleichsmarken wie dem Euribor unter die Lupe genommen werden, sagte ein ESMA-Sprecher. Im Visier seien vor allem Fragen der Transparenz, der Zuverlässigkeit und nach Interessenkonflikten, sagte der Sprecher. EU-Gesetzgebung soll folgen”Was wir tun werden ist, Prinzipien zu erstellen, um der EU-Kommission vorzugreifen”, sagte Maijoor. Die gegenwärtige Debatte innerhalb der EU dürfte aus seiner Sicht in einer Gesetzgebung münden. “Solche Dinge dauern zwei Jahre”, sagte Maijoor. Darauf will EIOPA-Chef Bernardino nicht warten: “Wenn wir bei einigen Elementen zu einer früheren Einführung kommen können, sollten wir das tun.”