Euro-Schwäche bremst Mastercard-Wachstum

Analystenerwartungen verfehlt - Aktie steigt

Euro-Schwäche bremst Mastercard-Wachstum

scd New York – Mastercard hat im zweiten Quartal wegen des starken Dollar weniger erlöst als in der Vorjahresperiode und auch die Durchschnittserwartung der Analysten verfehlt. Unterm Strich verdiente der zweitgrößte Kreditkartenanbieter der Welt 921 Mill. Dollar – rund 10 Mill. Dollar weniger als in der Vorjahresperiode. Um Sondereffekte bereinigt kletterte das Ergebnis um 5 Cent auf 85 Cent je Aktie und traf damit exakt die Prognose der von Thomson Reuters befragten Unternehmensbeobachter. Mit 2,41 Mrd. Dollar hatten diese allerdings mit knapp 20 Mill. Dollar mehr Nettoertrag gerechnet, als Mastercard liefern konnte.Ende vergangener Woche hatte der weltgrößte Bezahldienstleister Visa trotz der ungünstigen Devisenkursentwicklungen einen überraschend deutlichen Ertragsanstieg um 12 % auf 3,52 Mrd. Dollar gemeldet und den Gewinn dabei sogar um ein Viertel auf 1,7 Mrd. Dollar gesteigert. Allerdings hat Visa den Vorteil, fast die Hälfte des weltweiten Transaktionsvolumens in den USA abzuwickeln, wo die Dollar-Aufwertung keine Rolle spielte. Mastercard kommt derweil auf einen außeramerikanischen Transaktionsanteil von fast 70 %. Außerhalb der USA wuchs das Transaktionsvolumen des Konzerns in Landeswährung um fast 16 %. In Dollar umgerechnet ging es um 1 % zurück. Vor allem die starke Position in den Euro-Ländern hat Mastercard in den Monaten April bis Juni das Wachstum verhagelt. In Europa setzten die Kunden in lokaler Währung knapp 17 % mehr um. In Dollar blieb ein Rückgang um 7 %.”Unser Geschäft entwickelt sich ordentlich mit gutem Transaktions- und Volumenwachstum, speziell im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr”, betonte CEO Ajay Banga. Visa könnte jedoch bald ebenfalls stärker von Dollar-Schwankungen gegenüber dem Euro betroffen sein. Der globale Marktführer hat Gespräche über den Rückkauf der europäischen Schwesterfirma Visa Europe angestoßen (vgl. BZ vom 25. Juli). Die Mastercard-Aktie zog am Mittwoch um gut 1,5 % auf 96,55 Dollar an.