Euronext spart besser als geplant

Andere strategische Ziele enttäuschen - Integrationen sorgen für Wachstum

Euronext spart besser als geplant

wü Paris – Euronext hat einige im Rahmen des letzten Strategieplans selbstgesteckten Ziele ein Jahr früher als ursprünglich geplant erreicht. Unternehmenschef Stéphane Boujnah räumte am Montag bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse jedoch auch ein, dass andere Ziele des Plans nicht erreicht werden. So sind zwei der im Rahmen des Strategieplans vor zwei Jahren lancierten Wachstumsinitiativen hinter den Erwartungen zurückgeblieben: die Schaffung neuer Indizes zusammen mit Morning Star und die Anleihenhandelsplattform Synapse. Beide hätten bis 2019 für Einnahmen von 20 Mill. Euro sorgen sollen.Die Mehrländerbörse hatte im Rahmen des Strategieplans 2016 mehrere Wachstumsinitiativen präsentiert, die zusätzliche Einnahmen in Höhe von 70 Mill. Euro bringen sollten. Im Februar hatte der Betreiber der Börsen in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon und Paris dieses Ziel jedoch bereits auf 55 Mill. Euro nach unten korrigiert. Boujnah deutete jetzt an, dass die Ziele des Strategieplans im Februar anlässlich der Veröffentlichung der Jahresbilanz für 2018 aktualisiert werden dürften.Im dritten Quartal legten die Erträge von Euronext im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,2 % auf 150,9 Mill. Euro zu. Zu verdanken hat die Mehrländerbörse das der Integration der Devisenhandelsplattform Fastmatch und der Börse von Dublin. Ohne diese beiden wären die Einnahmen um 9,2 % auf 137,5 Mill. Euro gestiegen. “Euronext hat solide Quartalsergebnisse veröffentlicht, die vom Wachstum all ihrer Divisionen getragen wurden”, erklärte Boujnah.Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich von 69,5 Mill. Euro auf 87,8 Mill. Euro. Die Ebitda-Marge betrug 58,2 % und fiel damit 4,2 Punkte höher als im Vorjahreszeitraum aus. Die Ebitda-Marge der Kernaktivitäten betrug im Zeitraum Juli bis Ende September 62 % und in den letzten zwölf Monaten im Schnitt 61 %, so dass Euronext ein Jahr früher als geplant ihr Ziel erreichen kann, 2019 eine Ebitda-Marge der Kernaktivitäten von 61 % bis 63 % zu erzielen.Ebenfalls ein Jahr früher als geplant erreichte der Börsenbetreiber das Ziel, die Kosten der Kernaktivitäten im Vergleich zum zweiten Quartal 2016 um 22 Mill. Euro zu senken. Seine Kosten der Kernaktivitäten sind seitdem um 24,2 Mill. Euro gesunken.Das Netto-Ergebnis stieg um 31,6 % auf 50,5 Mill. Euro, was einem Ergebnis je Aktie von 0,73 Euro entspricht. Analysten hatten laut Factset im Schnitt mit einem Nettoergebnis von 53,5 Mill. Euro, einem Ebitda von 84,2 Mill. Euro und Einnahmen in Höhe von 148 Mill. Euro gerechnet.Investoren reagierten nicht euphorisch auf die Ergebnisse, so dass die Aktie von Euronext Montag an der Börse von Paris um 0,56 % auf 53,15 Euro nachgab, während der CAC 40 aber um fast 1 % auf 5 059 Punkte verlor.