Europas Banken bleiben zurück
fir Frankfurt – Die Profitabilität europäischer Banken und Assetmanager wird nach Ansicht der Ratingagentur Moody’s unter der ihrer US-Wettbewerber bleiben, weil die fragmentierten Finanzmärkte Ertragsquellen beschränkten und Kostensenkungen erschwerten. Im Gegensatz zu ihren amerikanischen Konkurrenten könnten die kleineren europäischen Akteure keine Größenvorteile ausspielen, was sich nachteilig auf Kosteneffizienz und Ertragslage auswirke. Hielten die 20 größten EU-Banken 60 % der gesamten Bankenaktiva in der EU, so seien es in den Vereinigten Staaten 80 %.”Die Gewinne europäischer Institute sind durch zyklische Faktoren wie niedrigere Zinssätze, schwächeres Wirtschaftswachstum und erhebliche Volumina an faulen Krediten erodiert worden”, kommentiert Olivier Panis von Moody’s Investors Service die “langjährige Profitabilitätslücke” zwischen Banken in der EU und den USA (s. Grafik). Diese werde sich zumindest in den nächsten Monaten angesichts der mauen konjunkturellen Aussichten und der Geldpolitik der EZB auch nicht verkleinern, schlussfolgern die Studienautoren.Notleidende Kredite täten ihr Übriges, säten sie doch Misstrauen und schwächten Ausleihungen im Interbankenmarkt. Zwar sei ihr Anteil zurückgegangen, doch behinderten zusätzlich regulatorische Hürden den grenzüberschreitenden Kapitalfluss innerhalb der EU, solange es keine vollständige Bankenunion gebe. Eine weiter gehende Integration im europäischen Bankenmarkt, die also auch eine gemeinsame Einlagensicherung einschließt, sei aber in absehbarer Zukunft nur schwer zu erreichen.