Mehr Gewinn als erwartet

Europas Banken überraschen Analysten

Europäische Banken haben im zweiten Quartal höhere Gewinne abgeliefert als Analysten im Schnitt prognostiziert hatten. Jefferies hat analysiert, woran das liegt.

Europas Banken überraschen Analysten

Europas Banken überraschen Analysten

Banken haben laut Jefferies-Report im zweiten Quartal höhere Gewinne eingefahren als prognostiziert

phh Frankfurt

Europas Banken haben Analysten im zweiten Quartal überrascht und bessere Geschäftszahlen abgeliefert als ihnen zugetraut wurden. So lieferten die 32 untersuchten Banken in Summe 10% mehr Vorsteuergewinn ab, als Analysten im Konsens prognostiziert hatten. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Investmentbank Jefferies hervor. Demnach summierten sich die Vorsteuergewinne aller europäischer Banken auf rund 58 Mrd. Euro. Prognostiziert waren rund 52,8 Mrd.

Die rund 5,2 Mrd. an unerwartetem Gewinn erklärt Jefferies vor allem mit höheren Erträgen. Diese fielen um rund 3,6 Mrd. Euro höher aus als gedacht und machten damit rund 68% der Überperformance aus. Zudem waren Banken zu weniger Abschreibungen gezwungen. Die tatsächlichen Wertminderungen fielen um rund 1,7 Mrd. Euro niedriger aus. Jefferies sieht daher noch keine Anzeichen dafür, dass sich die Assetqualität der Banken verschlechtert. Und auch ihre Kosten hatten die Banken besser im Griff als es ihnen die Analysten zugetraut haben.

Keine weiteren positiven Überraschungen beim Zinsüberschuss

Laut Jefferies haben europäische Banken damit nun 16 Quartale am Stück die konsensuellen Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen – abgesehen vom Schlussquartal 2023. Was die Frage aufwirft, ob Analysten Europas Banken grundsätzlich unterschätzen oder, ob die Banken mit ihren Zielen zu tief stapeln.

Keine Überraschungen gab es dieses Mal hingegen beim Zinsüberschuss. Dieser lag im zweiten Quartal erstmals seit dem Schlussquartal 2020 wieder im Rahmen der Erwartungen. Jefferies wertet das als Zeichen dafür, dass der Höhepunkt beim Zinsüberschuss damit erreicht sein könnte. Dass Europas Banken im zweiten Quartal dennoch höhere Erträge eingefahren haben als erwartet, liegt am Provisionsüberschuss. Dieser fiel bei den Banken im Schnitt um 6% höher aus als erwartet.

Aktienkurse der Banken fallen trotz Überperformance

Doch trotz der überraschend positiven Geschäftszahlen ist während der Berichtsaison zwischen dem 10. Juli und dem 14. August nur bei acht der 32 analysierten Banken auch der Aktienkurs gestiegen. Den größten Kursanstieg verzeichnete demnach mit rund 7% die Piraeus Bank. Der größte Kursverlierer war mit über 10% die Société Générale.

Die europäische Bankenanalyse von Jefferies für das zweite Quartal umfasst insgesamt 32 Banken. Dazu zählen drei französische, fünf spanische, fünf britische, zehn italienische und vier griechische Institute. Hinzu kommen sechs skandinavische Banken sowie drei weitere Häuser aus dem Benelux-Raum. Deutsche Banken berücksichtigt der Report hingegen nicht.

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