Europas Börsen in der Offensive

Besserer Zugang für Unternehmen gefordert

Europas Börsen in der Offensive

dz Zürich – Die ehemaligen europäischen Börsenmonopolisten wittern die Chance, in Europa wieder eine wichtigere Rolle spielen zu können. Dabei setzen sie auf die Hilfe der Regulierer. “Für die wirtschaftliche Entwicklung in Europa ist es zentral, dass die Kapitalmärkte in den nächsten Jahren einen deutlich höheren Anteil in der Unternehmensfinanzierung übernehmen werden”, sagt Christian Katz, Chef der Schweizer Börse Swiss Exchange und Präsident der Federation of European Securities Exchanges (Fese), im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Der Verband der ehemaligen europäischen Monopolbörsen trifft sich am Mittwoch und Donnerstag in Zürich zur traditionellen Jahrestagung, zu der auch Vertreter europäischer und internationaler Aufseher geladen sind.Dort soll eine “Blueprint Agenda” präsentiert werden, mit der die regulierten europäischen Kapitalmärkte gestärkt werden sollen. Geplant sind Maßnahmen, die vor allem kleineren und mittleren Unternehmen den Zugang zu den Märkten erleichtern. Zudem setzen sich die ehemaligen Monopolbörsen für eine Regulierung ein, welche die Konkurrenz durch finanziell nicht selbsttragende und weniger regulierte Handelsplattformen (MTF) eingrenzt. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass die Kapitalmärkte in Europa mittelfristig die gleiche Bedeutung erlangen werden wie die Märkte in den USA, sagt Katz. “Aber wir müssen uns in diese Richtung bewegen, sonst entsteht für mittelgroße und kleinere Unternehmen eine Finanzierungslücke.”—– Gespräch Seite 2