Ex-Bankenverbandschef Kemmer kontrolliert die Umweltbank
mic – Die Umweltbank hat Michael Kemmer für ihren Aufsichtsrat gewonnen. Der Spitzenbanker, der die BayernLB geleitet hatte und bis zum Jahr 2017 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken gewesen ist, wurde von den Aktionären auf der Hauptversammlung in das Gremium gewählt. Die Öko-Klientel fremdelt allerdings noch etwas mit der Expertise aus dem traditionellen Bankensektor: Mit 90 % erhielt Kemmer die niedrigste Zustimmungsquote der drei neu zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder. Kemmer ist aktuell unter anderem im Beirat von Europas größter Fondsgesellschaft Amundi aktiv. Friede mit der GLS BankDie Umweltbank dokumentierte auf der Hauptversammlung auch öffentlich, dass das Kriegsbeil mit dem Konkurrenten und Großaktionär GLS Bank (Anteil 15,6 %) begraben ist. Nachdem sich die Verwaltung vor Jahresfrist noch gegen die als überfallartig empfundene Besetzung von zwei der drei Aufsichtsratsposten durch GLS-Kandidaten gesperrt hatte, erhielt Silke Stremlau aus dem Vorstand des nachhaltig ausgerichteten Unternehmensverbunds Hannoversche Kassen nun ein Mandat. Außerdem wurde Susanne Horn (ehemals Neumarkter Lammsbräu, nun Brauerei Bischofshof) neu in das Gremium gewählt. Der Aufsichtsrat wurde hierfür von drei auf sechs Positionen erweitert. Weiterhin vertreten sind Aufsichtsratsvorsitzender Günther Hofmann, Heinrich Klotz und Edda Schröder.Derweil sind Umweltbank und GLS Bank näher zusammengerückt, indem die Nürnberger ihrerseits im laufenden Jahr 1 Mill. Euro in die Genossenschaft investiert haben. Es gibt nun nicht nur auf Vorstandsebene Treffen der beiden Institute, sondern auch auf Ebene der Abteilungsleiter. Operativ wollen die Banken etwa im Fondsgeschäft kooperieren.Die Umweltbank, die aktuell eine Kapitalerhöhung vorbereitet, hat ambitionierte Wachstumsziele. Erstmals verkündete sie auf der Hauptversammlung, sie wolle ihre Kundenzahl bis 2026 auf 250 000 verdoppeln.