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Ex-Finanzvorstand der BayernLB wird Chef der HRE-Bad-Bank FMS

sck - Der frühere Finanzvorstand der BayernLB, Stephan Winkelmeier, wird Vorstandssprecher der bundeseigenen Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement, der Bad Bank der Hypo Real Estate (HRE). Der 47-jährige Manager folgt in dieser Position auf Dr....

Ex-Finanzvorstand der BayernLB wird Chef der HRE-Bad-Bank FMS

sck – Der frühere Finanzvorstand der BayernLB, Stephan Winkelmeier, wird Vorstandssprecher der bundeseigenen Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement, der Bad Bank der Hypo Real Estate (HRE). Der 47-jährige Manager folgt in dieser Position auf Dr. Christian Bluhm (45), der vorzeitig gehen will, wie die Börsen-Zeitung bereits Ende März berichtete (vgl. BZ vom 31. März).Die Neubesetzung des Chefpostens gab der FMS-Verwaltungsrat nach einer Sitzung bekannt. Die Entscheidung für Winkelmeier fiel damit relativ schnell, ist es doch erst zwei Wochen her, dass Bluhm den Verwaltungsrat unter Leitung von Jan Bettink, zugleich Vorstandschef der Berlin Hyp, offiziell darum bat, seinen Vertrag vorzeitig bis spätestens per Ende März 2016 aufzulösen. Dieser wäre noch bis Sommer 2017 gelaufen.Das Kontrollgremium gab Bluhms Wunsch auf der jüngsten Sitzung nach. Winkelmeier übernimmt den Chefposten bei der FMS zum 1. Oktober, Bluhm steht der FMS danach bis Jahresende noch beratend zur Verfügung. Der promovierte Mathematiker wird damit nach dreieinhalb Jahren an der Spitze der FMS gehen, um auf diese Weise den Weg frei zu bekommen für berufliche Veränderungen. Nach der Übernahme der irischen HRE-Tochter Depfa Bank sah Bluhm seine Mission bei der FMS als weitgehend erfüllt.Winkelmeier muss nun Bluhms Arbeit fortsetzen, das heißt, das hochtoxische HRE-Portfolio zusammen mit den verbliebenen Depfa-Aktivitäten weiter abzubauen. Die FMS reduzierte das Portfolio-Nominalvolumen des im Herbst 2008 in eine Schieflage geratenen und später notverstaatlichten Münchner Immobilienfinanzierers von einst 176 Mrd. Euro binnen vier Jahren auf 111 Mrd. Euro (Stand Sommer 2014).Der designierte neue FMS-Chef ist wie der (Noch-)Amtshinhaber ein ausgewiesener Risikofachmann in der Finanzwirtschaft. Zusätzlich bekleidet Winkelmeier bei der FMS wie Bluhm den Posten des Chief Risk & Finance Officer. Mit Sanierungsprozessen und der Abwicklung von toxischen Wertpapierportfolios kennt sich der Betriebswirt und gebürtige Regenburger gut aus, war er doch von 2011 bis Anfang 2014 Finanzvorstand der BayernLB. Wieder im StaatsdienstIn dieser Zeit brachte er den Gesundungsprozess der weiß-blauen Landesbank zusammen mit dem damaligen Vorstandschef Gerd Häusler voran, wenngleich die ungarische BayernLB-Tochter MKB sich auch für ihn als Großbaustelle erwies. Winkelmeier trug wesentlich dazu bei, dass die BayernLB-Mehrheitseigentümer, der Freistaat Bayern, und die EU-Kommission sich im Beihilfeverfahren für die Landsbank einigten. Damit war der Fortbestand der BayernLB gesichert nach deren Rettung Ende 2008 durch den Freistaat mit Steuergeldern (10 Mrd. Euro). Ende 2013 wurde bekannt, dass Winkelmeier die BayernLB verlassen will, um sich beruflich zu verändern. Das war kurz nach Häuslers Rücktrittserklärung.Danach wechselte Winkelmeier im April 2014 zur mittelständischen Freisinger Kapitalanlagegesellschaft Senata (ehemals All-Finanz) als Geschäftsführer. Diese Tätigkeit war für ihn – wie sich nun herausstellte – aber nur ein Intermezzo, um sich abermals größeren Aufgaben im Dienste des Staates, diesmal des Bundes, zu widmen.