Ex-Landesbanker verteidigt sich
dpa-afx Leipzig – Rund acht Jahre nach der Beinahepleite der Sachsen LB muss sich erstmals ein früheres Vorstandsmitglied vor einem Strafgericht verantworten. Dem 54-Jährigen, der von 2004 bis 2006 dem Vorstand der Sachsen LB angehörte, wird Bilanzfälschung vorgeworfen. Er meldete sich am Montag im Landgericht Leipzig ausführlich zu Wort – und wies die Vorwürfe energisch zurück. Vorsätzlich habe er niemals Bankbilanzierungsregeln verletzt. Immer wieder betonte der Banker, dass er kein Bilanzfachmann sei.Die Staatsanwaltschaft hat den ehemaligen Firmenkunden-Chef wegen unrichtiger Darstellung im Jahresabschluss 2005 angeklagt. Dort sollen Risiken verschleiert worden sein, die durch fragwürdige Kreditersatzgeschäfte über irische Gesellschaften entstanden waren. Diese Investmentgeschäfte brachten die Bank im Sommer 2007 an den Rand des Ruins.Im November soll ein weiterer Prozess gegen drei ehemalige Manager der Sachsen LB beginnen. Sie sind ebenfalls wegen unrichtiger Darstellungen angeklagt, darüber hinaus aber auch wegen Untreue.