tl Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Vertreter des Finanzsektors sowie Institute und Verbände des Nichtbankensektors aufgefordert, bei einer neuen Arbeitsgruppe mitzuarbeiten, die eine Methodik für die Ermittlung risikofreier Tagesgeldzinssätze entwickeln und einführen soll. Die Einrichtung der Arbeitsgruppe ist bereits bekannt (vgl. BZ vom 22. September). Das ist nicht zuletzt eine Reaktion auf die in Verruf geratenen Zins-Benchmarks.Den Vorsitz soll ein Vertreter des Privatsektors übernehmen, das Sekretariat die EZB innehaben. Die Arbeitsgruppe werde regelmäßig Marktteilnehmer und Endnutzer konsultieren, die Position öffentlicher Stellen erfragen und über ihre Treffen regelmäßig auf der EZB-Website berichten. Die Arbeitsgruppe soll Anfang 2018 ihre Tätigkeit aufnehmen und dann auch ihre Teilnehmer bekannt geben.In den gestern ebenfalls veröffentlichten “Terms of Reference” werden der Arbeitsgruppe drei Ziele vorgegeben: Erstens bis Ende 2018 eine Entwicklung alternativer risikofreier Referenzzinssätze, die als Vorbild für bestimmte Derivate und andere (Hypothekar-)Kontrakte dienen sollen. Zweitens sollen Beispielfälle für robuste Kontrakte und drittens ein Plan für die mögliche Ablösung bisheriger Vergleichsindizes (Euribor und Eonia) bis Ende 2019 vorliegen.