EZB ebnet Weg für Großeigner von Mediobanca
bl Mailand – Die Konsolidierung in Italiens Finanzsektor setzt sich fort. Laut der Wirtschaftszeitung “Il Sole 24 Ore” steht die Zustimmung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einer Verdoppelung der Beteiligung von EssilorLuxottica-Großaktionär Leonardo Del Vecchio an der Investmentbank Mediobanca auf bis zu 20 % unmittelbar bevor.Del Vecchio war im Herbst 2019 bei der Bank eingestiegen und hatte seinen Anteil in zwei Stufen auf knapp 10 % ausgebaut, die er über seine Beteiligungsholding Delfin hält. Für die im Herbst anstehende Erneuerung des Mediobanca-Verwaltungsrats hat er keine Gegenvorschläge eingereicht. Es wird erwartet, dass er die Besetzung von ein oder zwei Sitzen bestimmen wird.Über die Absichten Del Vecchios bei Mediobanca wird spekuliert. Manche Beobachter vermuten, es gehe ihm um den Versicherer Generali, an dem er mit 4,8 % beteiligt ist und an dem Mediobanca einen Anteil von 13 % hält. Womöglich plant er die Bildung eines stabilen Kerns italienischer Aktionäre bei Mediobanca und Generali zum Schutz vor ausländischen Übernahmen. Okay für Monte dei PaschiAuch in einem weiteren Dossier zeichnet sich der Zeitung zufolge eine Zustimmung Frankfurts ab. Es geht um den Verkauf eines Portfolios fauler Kredite von 8 Mrd. Euro bei der zu 68 % staatlichen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) an die staatliche Bad Bank Amco. Rom hatte MPS 2017 mit 6,9 Mrd. Euro gestützt. Eine Zustimmung der EZB wäre eine wichtige Voraussetzung für die bis 2021 geplante Privatisierung, möglichst durch Anlehnung an ein anderes Institut. Als Favorit gilt Italiens drittgrößte Bank BPM. Auch hier muss die EZB bis Ende August entscheiden. Rom hat zuletzt Maßnahmen verabschiedet, um ausländische Übernahmen im Finanzsektor durch Goldene Aktien zu verhindern.