EZB plant für 17. Oktober

Notenbank will Ergebnisse des Bilanztests vor einem Wochenende publizieren

EZB plant für 17. Oktober

Die Ergebnisse des EZB-Bilanztests dürften am Freitag, 17. Oktober, publik werden. Dass die Notenbank die Institute erst kurz davor über die endgültigen Resultate informieren will, sorgt für böses Blut.bn Frankfurt – Um den Bilanztest der Europäischen Zentralbank (EZB) entbrennt neuer Streit, diesmal um die Art der Offenlegung seiner Ergebnisse. Wie die Börsen-Zeitung erfuhr, denkt die Notenbank daran, die Resultate der Übung am dritten Freitag im Oktober, dem 17., nach Handelsschluss öffentlich zu machen. Die betroffenen Banken sollen nur 24 bis 48 Stunden vorher Kenntnis erhalten von ihren endgültigen Resultaten.Davor sollen die Banken rechtliches Gehör erhalten, aber bloß im Zuge eines “aufsichtsrechtlichen Gesprächs”, das auf “Teilergebnissen” des Bilanztests fußt. Damit wollen die Aufseher um Danièle Nouy, Vorsitzende des Aufsichtsgremiums des bei der Notenbank angesiedelten einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus, verhindern, dass Banken sich angesichts ihres Bilanztestergebnisses vorzeitig zu Ad-hoc-Meldungen genötigt sehen.Eine endgültige Entscheidung für den 17. Oktober und für eine 48-Stunden-Frist sei noch nicht gefallen, ist zu erfahren. Klar aber sei, dass die Veröffentlichung vor ein Wochenende fallen solle. Für den 17. Oktober zu planen, böte dabei den Vorteil, dass die EZB die Publikation nötigenfalls noch um 14 Tage verschieben und dennoch ihre Ankündigung einhalten könnte, im Oktober die Ergebnisse zu liefern.Die EZB bestätigte den Termin am Donnerstag auf Anfrage nicht. Hinsichtlich des exakten Zeitplans für die Veröffentlichung werde sie direkt mit den Banken kommunizieren, wenn das Ende des Comprehensive Assessment näher gerückt sei, hieß es.In den vergangenen Tagen hatte die EZB die Finanz- bzw. Risikovorstände der 128 am Bilanztest teilnehmenden Banken in Frankfurt versammelt, um mit ihnen das weitere Prozedere zu besprechen. Vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), der 14 der 24 deutschen Bilanztestteilnehmer zu seinen Mitgliedern zählt, kam am Donnerstag deutliche Kritik, nachdem Reuters von der geplanten 48-Stunden-Frist berichtet hatte: “Natürlich sind 48 Stunden für die Institute in keinem Fall ausreichend, um die zur Veröffentlichung anstehenden Daten zu prüfen und eventuelle Fehler zu beseitigen”, bemängelt VÖB-Hauptgeschäftsführerin Liane Buchholz. Jeder wisse, dass eine Veröffentlichung fehlerhafter Daten zu erheblichen Schäden für die betroffene Bank führen könnte: “Ich fordere daher, hierfür eine Frist von mindestens einer Woche vorzusehen.”Damit schwelt der Streit um den EZB-Bilanztest weiter. In den vergangenen Tagen hatte die EZB bereits mit dem Plan, beim Bilanztest pauschale Annahmen heranzuziehen, unter anderem die Kritik von Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), auf sich gezogen.Neben der Idee der EZB, die Leverage Ratio der Institute zu veröffentlichen, rügt Buchholz außerdem, dass die Notenbank bei der Anwendung der bilanziellen Vorschriften nach IFRS “eigene Maßstäbe” setze: “Sie erwartet, dass ihre Feststellungen auch im nächsten Jahresabschluss nachvollzogen werden. Damit erhebt sich die EZB faktisch zum Standardsetzer von IFRS, was sicher nicht ihr Auftrag ist.”