EZB und Bundesbank machen bei Sepa Druck

Formeller Beschluss der Minister im Februar

EZB und Bundesbank machen bei Sepa Druck

ms/fed Frankfurt/Brüssel – Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank sehen große Fortschritte bei der Umstellung des Zahlungsverkehrs in Europa (Sepa) und fordern alle Marktteilnehmer auf, ungeachtet eines absehbaren Zeitaufschubs den Starttermin 1. Februar 2014 möglichst zu halten. Die Umstellung habe im Dezember “stark an Tempo zugelegt”, teilte die EZB gestern mit. “Die Sepa-Umstellung muss für alle Marktteilnehmer weiterhin höchste Priorität haben”, so Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele.Die nationalen Regierungen haben den formellen Beschluss darüber, dass der Übergangszeitraum für die Umstellung auf das Format mit internationaler Kontonummer und Bankleitzahl (IBAN und BIC) um sechs Monate verlängert wird, auf Anfang Februar vertagt. Denn auch der zweite EU-Gesetzgeber, das EU-Parlament, wird den Aufschub dann erst abnicken – und so lange wollen nun auch die Minister warten. Es besteht aber kein Zweifel, dass Parlament und Rat zustimmen.Die Notenbanken hatten im Vorfeld des Kommissionsvorschlags im Januar versucht, einen Aufschub zu verhindern und offen Kritik geäußert. Sie fürchten, dass der Aufschub dazu führt, dass die Akteure in ihrem Eifer nachlassen. Sie rechneten stets damit, dass die Umstellung umso größere Fortschritte machen würde, je näher das Startdatum rückt. Mit den jüngsten Daten sehen sie sich bestätigt. Laut EZB wurden Ende Dezember bereits 74 % aller Geldüberweisungen im Euroraum im Sepa-Format abgewickelt. Im November waren es 64 %. Bei den Einzugsermächtigungen legte der Anteil noch deutlicher von 26 % auf 41 % zu.Auch in Deutschland stiegen die Zahlen, sie liegen aber weiter deutlich unter dem Schnitt. Laut Bundesbank wurden Ende Dezember gut 45 % der Überweisungen und knapp 18 % der Lastschriften über Sepa abgewickelt. Im November waren es 32 % bzw. 10 %.