EZB will Eignungsprüfung von Bankern verschärfen
fir Frankfurt
Die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelte Bankenaufsicht hat am Dienstag einen überarbeiteten Leitfaden zur Beurteilung der Eignung von Führungskräften in den von ihr überwachten Banken zur Konsultation gestellt. Vorschläge und Anregungen können bis zum 2. August eingereicht werden.
Die vorgeschlagenen Änderungen erweitern und verschärfen die Vorgaben des aktuell gültigen Leitfadens aus dem Mai 2018, in dem die Aufsicht darlegt, welche Verfahren bei der Beurteilung der fachlichen Qualifikation und persönlichen Zuverlässigkeit von Mitgliedern der Leitungsorgane („Fit and Proper“) zum Tragen kommen. „Die in den Dokumenten enthaltenen Verbesserungen zielen darauf ab, die Messlatte höher zu legen, die Transparenz zu erhöhen und die Qualität und Effizienz von Fit-and-Proper-Bewertungen und -Prozessen zu verbessern“, heißt es von der EZB. Der wachsenden Bedeutung von Umweltrisiken will die Aufsicht dem Entwurf zufolge stärker Rechnung tragen, indem sie auf entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen von Kandidaten für Führungspositionen pocht. Stärkere Berücksichtigung als bisher soll auch Diversität in den Leitungsgremien finden, und zwar nicht nur bezogen auf Wissen und Erfahrung, sondern auch auf das Geschlecht.
Der überarbeitete Leitfaden gibt zudem Auskunft darüber, was zu tun ist, wenn sich nach der Ernennung eines Vorstandsmitglieds neue Informationen auftun, welche die frühere Einschätzung in einem anderen Licht erscheinen lassen.